Merken

Alvo-Ausbaupläne auf der Zielgeraden

Das Wachauer Metallunternehmen will erweitern. Jetzt ist die letzte Hürde geschafft, fast.

Teilen
Folgen
NEU!
© Archivfoto: Willem Darrelmann

Von Thomas Drendel

Wachau. Mehr Arbeitsplätze, mehr Steuereinnahmen: Firmenansiedlungen oder Erweiterungen sind gern gesehen. Auch in der Gemeinde Wachau wird alles getan, damit sich Unternehmen hier wohlfühlen. Schon 2002 hatte die Gemeinde eine Fläche an der Hauptstraße als Gewerbegebiet ausgewiesen. Jetzt will hier das Metallunternehmen Alvo eine neue Halle errichten. Sie soll gegenüber den bestehenden Firmengebäuden gebaut werden.

Die Firma Alvo in Wachau. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll die neue Halle auf einem Feld errichtet werden.
Die Firma Alvo in Wachau. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll die neue Halle auf einem Feld errichtet werden. © Thorsten Eckert

Die Pläne liegen derzeit in der Gemeindeverwaltung für jedermann zur Einsicht aus. Danach ist die Fläche, die mit den eigentlichen Firmengebäuden bebaut werden kann, rund 300 Meter lang und etwa 100 Meter breit. Insgesamt ist das neue Gewerbegebiet mehr als fünf Hektar groß. Das ist eine Fläche von etwa fünf Fußballfeldern. Bebaut oder für Zufahrten und Stellflächen genutzt werden nur knapp vier Hektar. Rings um das Gebäude werden Bäume und Sträucher gepflanzt. Auf der Seite der Straße werden ein Fußweg und Parkplätze angelegt. Eine Halle darf nach den Unterlagen maximal 150 Meter lang und maximal 70 Meter breit sein. Um die gesamte Fläche zu belegen, müssten also mehrere Gebäude entstehen.

Das Unternehmen hatte bereits vor einiger Zeit bekannt gegeben, ein Gebäude in Modulbauweise zu errichten. Zunächst sei eine Halle mit einer Grundfläche von 2 000 Quadratmetern geplant. Sollte die nicht mehr reichen, sind weitere Ausbaustufen möglich. Die maximale Gesamtfläche beträgt 10 000 Quadratmeter.

Erst kommen die Archäologen

Nach den jetzigen Planungen soll der Werksverkehr zwischen den beiden Betriebsteilen über die Straße erfolgen. Die Zufahrten werden sich dabei gegenüberliegen, sodass die Hauptstraße schnell überquert werden kann. Aus Sicherheitsgründen wird das Tempo in dem Bereich reduziert. „Bei einer Ortsbegehung ist festgelegt worden, dass die Höchstgeschwindigkeit zunächst von 100 Kilometer pro Stunde auf Tempo 70 und dann direkt vor dem Firmengelände noch einmal auf Tempo 50 reduziert wird“, sagt die Leiterin des Bauamtes der Gemeinde Wachau, Ines Heinze. Auf den riesigen Plänen, die in der Gemeindeverwaltung ausliegen, fällt eine rot umrandete Fläche auf, die in das Gewerbegebiet ragt. Bei näherem Hinsehen ist klar, es handelt sich um ein archäologisches Denkmal. Bevor in dem Bereich also die Bagger anrücken, werden sich Archäologen die Fläche ansehen. Eventuelle Fundstücke müssen dann begutachtet und archiviert werden. Bei dem jetzt im Gemeindeamt ausliegenden sogenannten Satzungsbeschluss handelt es nach Angaben von Ines Heinze um einen formalen Vorgang, bei dem das Landratsamt prüft, ob das Genehmigungsverfahren rechtlich einwandfrei gelaufen ist. „Der eigentlichen Planung ist bereits zugestimmt worden.“ Wann das Vorhaben allerdings umgesetzt wird, ist noch unklar. „Die Tendenz ist eher so, dass wir noch nicht in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen“, sagt Holger Knobloch, Werkleiter bei Alvo in Wachau.

Alvo zählt zu den großen Betrieben in der Gemeinde Wachau. Das Unternehmen stellt Gehäuse für Anlagen, Druck- oder Werkzeugmaschinen her. Diese Gehäuse werden teils mit Komponenten wie Schaltern, Motoren oder einer Hydraulik ausgestattet. In der neuen Halle soll vor allem die Montage erfolgen. Das Unternehmen, die Bader-Gruppe, zu der Alvo gehört, hat seit Längerem Pläne für eine Erweiterung. Nach früheren Aussagen soll mit dem Bau der Halle auch die Zahl der Mitarbeiter erhöht werden. Bei Alvo in Wachau arbeiten 110 Beschäftigte. Das Unternehmen wurde 2009 von der Bader-Gruppe übernommen. Zuvor musste die Firma Alvo Insolvenz anmelden. Bader beschäftigt in den Werken in Senden in Bayern, Babenhausen in Hessen, Wachau und Pecs in Ungarn sowie im nordrhein-westfälischen Kamen mehrere Hundert Mitarbeiter. Zuletzt war 2013 ein Werk in China eröffnet worden.