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Altmarktkeller wird zum Bierhaus

Betreiber Heiko Meyer schenkt künftig mehr Biersorten aus. Bedient wurde im Kellergewölbe erstmals vor 38 Jahren.

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© René Meinig

Von Nora Domschke

Von den 748 Sitzplätzen der HO-Gaststätte, die 1979 im historischen Kellergewölbe unter dem Altmarkt eröffnete, gibt es heute nur noch 320. Damit ist das Restaurant Altmarktkeller dennoch eines der größten in Dresden. Seit 15 Jahren schafft es Heiko Meyer, die Umsatzzahlen stetig zu steigern. Auch im ersten Halbjahr 2017 habe er einen Zuwachs von gut zehn Prozent, sagt der 54-Jährige. Im vergangenen Jahr war das anders.

Anfang 2016 blieben zunehmend Gäste aus – fünf bis zehn Prozent, sagt Meyer. Aus Sicht des Gastronomen lag das vor allem an Pegida. Der Ruf der Stadt habe gelitten, immer weniger Reisegruppen steuerten die Landeshauptstadt an. Abfinden wollte sich Meyer damit aber nicht, investierte in das Traditionsgasthaus und in ein neues Konzept. Aus dem sächsisch-böhmischen ist inzwischen das Dresdner Bierhaus geworden. Anstatt vier Biersorten vom Fass gibt es nun neun. Und Meyer setzt auf die deutsche Braukunst: Pils, Schwarz- und Weißbier kommen aus dem Allgäu, böhmische Hopfengetränke gibt es künftig nur noch aus der Flasche. Auch im Gewölbekeller hat sich einiges verändert. Die bunten Malereien in den Wandnischen sind einem ockerfarbenen Anstrich gewichen. Die dunkelgrünen Bezüge der Holzstühle wurden durch helles Leder ausgetauscht. Wer schon immer mal selbst hinter dem Zapfhahn stehen wollte – im Altmarktkeller hat er nun an mobilen Zapfanlagen Gelegenheit dazu. Weniger erfreulich für die Herren der Schöpfung wird wohl die Tatsache sein, dass die Kellnerinnen nicht mehr im Dirndl bedienen, sondern in Jeansbluse und brauner Schürze.

Heiko Meyer setzt zudem auf ein neues Konzept, um sich von der Konkurrenz rund um den Altmarkt besser abzugrenzen. „Als ich hier vor 15 Jahren anfing, gab es hier außer dem Mc Donalds und dem Barococo nichts.“ Das sieht heute anders aus. Bei gut 500 000 Gästen im Jahr kein Grund zur Besorgnis für den Gastronomen. „Ausruhen können wir darauf aber nicht.“

Sicher, der Standort sei vor allem in der Weihnachtszeit von großem Vorteil. Bis zu 40 000 Gäste verzeichnet der Altmarktkeller durchschnittlich im Monat. Wenn der Striezelmarkt direkt vor der Tür steht, sind es sicherlich noch mehr. „Dann ist das Restaurant schon fünf- bis sechsmal voll an einem Tag“, sagt Meyer. Sein Mietvertrag am Altmarkt läuft noch bis 2021. „Dann müssen wir neu verhandeln“, so der Wirt.