Merken

Altes Pumpenhaus wird zur Galerie

In dem Gebäude an der Marienbrücke soll neben Ausstellungsflächen ein Restaurant entstehen.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Peter Hilbert

Die Mauern bröckeln, die Wände sind beschmiert. Jeden Tag ärgert sich der Friedrichstädter Benedikt Trümper, wenn er auf dem Arbeitsweg vorbei am alten Pumpenhaus auf der Devrientstraße zur Marienbrücke fährt. Doch jetzt ist Hoffnung für den Altbau in Sicht, in dem einst Kühlwasser aus Tiefbrunnen ins Kraftwerk Mitte gepumpt wurde. Die Stadt verhandelt derzeit mit einem Investor, der darin eine Galerie und ein dazu passendes Restaurant einrichten will. Das teilte Sachgebietsleiterin Anja Heckmann diese Woche im Altstädter Ortsbeirat mit. Dazu soll ein entsprechender Bebauungsplan für das rund 1 700 Quadratmeter große Grundstück aufgestellt werden. Am Ostra-Ufer ist auch Platz, um einen kleinen Parkplatz mit acht Stellplätzen fürs Restaurant zu schaffen. Die Ortsbeiräte votierten einstimmig für das Vorhaben.

„Es ist Zeit, dass hier etwas geschieht“, sagt Trümper. Der 25-jährige Optikerlehrling verweist darauf, dass im Umfeld alles wunderschön sei. Da passe dieser Schandfleck ganz und gar nicht mehr ins Bild. Das findet auch Wilhelm Schröder. Der Weixdorfer hat viele Jahre gleich nebenan in Friedrichstadt gewohnt. „Es ist gut, wenn jetzt ein Investor kommt und etwas unternimmt“, sagt er. Unweit davon gebe es in der Friedrichstadt noch zu viele alte Häuser, die dringend saniert werden müssten. Als Beispiel führt Schröder den verfallenen Erlweinbau auf der Löbtauer Straße 2 an. Die Drewag hatte den Weg frei gemacht, damit eine Lösung fürs Pumpwerk gefunden werden kann, teilt Sprecherin Gerlind Ostmann mit. Vor zehn Jahren hatte die Anlage ausgedient, wurde außer Betrieb genommen. Die Pumpen waren ausgebaut worden, ebenso die Trafo-Station für die Festspielwiese an der Marienbrücke. Die Anlage wurde im benachbarten Brückenhäuschen installiert. Vor über zwei Jahren hat die Drewag mit der Stadt das Pumpenhaus-Grundstück gegen ein anderes getauscht.

Ende 2010 hatte das Liegenschaftsamt das Pumpenhaus zum Verkauf ausgeschrieben, erläuterte Stadtplanerin Heckmann im Altstädter Ortsbeirat. Der ursprüngliche Plan, das marode Gebäude abzureißen, war fallen gelassen worden. Das benachbarte Brückenhäuschen gehört aber nicht zu dem Projekt, erklärte sie auf eine entsprechende Nachfrage. Es biete nur fünf Quadratmeter Grundfläche. Deshalb sei eine Nutzung im Zusammenhang mit der Galerie im Nachbargebäude wenig sinnvoll.

Den Ausbau des Pumpenhauses als Galerie hatte die Stadt bei der Investorensuche jedoch bereits vorgegeben. Denn das Stadtentwicklungskonzept sieht vor, zwischen der Altstadt und dem Ostragehege eine Kulturachse zu entwickeln. „Das Pumpenhaus könnte ein kleiner Bestandteil davon sein“, sagte Heckmann.Dieses Vorhaben füge sich auch ins Konzept für das benachbarte Kunstviertel ein. Das soll auf dem ehemaligen Packhofgelände am SZ-Hochhaus entstehen. Errichtet werden sollen bis 2016 mehrere Neubauten, unter anderem eine Kunsthalle, ein Theater, ein Hotel und Wohnhäuser.