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Altes Kabel wird ersetzt

Die Stadtwerke räumen mit der Ursache für den Stromausfall vom 10. Juni auf. Eine Reparatur hatte nichts gebracht.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Fußgänger müssen derzeit auf der Albert-Schweitzer-Straße in Döbeln Nord die Straßenseite wechseln. Die Stadtwerke lassen gerade ein neues Mittelspannungskabel verlegen, der Gehweg ist aufgerissen. Die Bauarbeiten sind die Nachwehen eines großen Stromausfalls, der am 10. Juni in der ganzen Stadt für eine halbe Stunde das Licht ausgehen ließ. Weil es mitten in der Nacht war, haben die meisten Döbelner davon nichts mitbekommen.

Die Ursache war ein durchgeschmortes Mittelspannungskabel in Döbeln Nord (DA berichtete). Die Leitung als DDR-Zeiten erwies sich als schwerer Fall. Nachdem sie an diesem Tage repariert war, brannte sie während der Prüfung an einer weiteren Stelle durch. Getestet werden die Leitungen mit einer höheren Spannung als den normalen 20 000 Volt, sagte Andreas Richter, Fachabteilungsleiter Netz bei den Stadtwerken. Man habe daraufhin entschieden, gleich das gesamte Kabel auf einer Länge von rund 400 Metern zwischen zwei Trafostationen auszutauschen. „Es hatte keinen Zweck mehr. Außerdem lag das alte Kabel in 2,50 Meter Tiefe. Der Aufwand, das zu reparieren, ist riesengroß“, sagte Richter.

Die alte Mittelspannungsleitung war in den 80er Jahren verlegt worden und somit über 30 Jahre alt. „Normalerweise sind sie auf eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren ausgelegt“, so Richter. Die Materialien, die damals verwendet wurden, waren noch nicht so gut wie die heutigen. „Jetzt hält das länger“, sagte Richter. Manchmal gebe es auch Probleme, wenn eine Mittelspannungsleitung in den vergangenen Jahren bei Tiefbauarbeiten beschädigt und das nicht an den Stromversorger weitergemeldet wurde. Auch kleine Beschädigungen könnten mit der Zeit dazu führen, dass die Leitung durchbrennt.

Aufgrund der Störung vom Juni werde auch geprüft, inwieweit an andere Stelle im Stadtgebiet die alten Kabel ausgewechselt werden sollten, sagte Richter. Bisher seien aber noch keine Bauvorhaben in diese Richtung geplant.