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Altes Amtsgericht wird versteigert

In der Vergangenheit wurden in dem Komplex Strafverfahren verhandelt. Seit September 2014 stehen die Gebäude leer.

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© Sächsische Grundstücksauktionen AG

Von Maria Fricke

Hainichen.Wer Interesse an einem ehemaligen Amtsgericht hat, kann morgen ab 11 Uhr für den Gebäudekomplex an der Hainichener Gerichtsstraße 26 bieten. Mindestens 150 000 Euro werden bei der Herbstauktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG für die Immobilie verlangt. Zu dem Komplex gehören ein Verwaltungs- sowie ein Nebengebäude und eine Garage mit drei Stellflächen. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz und ist auf drei Seiten eingefriedet, teilweise mit einer ebenfalls denkmalgeschützten Natursteinmauer.

Im Amtsgericht hat sich nichts verändert – selbst die Zellen gibt es noch.
Im Amtsgericht hat sich nichts verändert – selbst die Zellen gibt es noch. © Sächsische Grundstücksauktionen AG
Teile des Gebäudekomplexes, zu dem ein Verwaltungs-, Neben- und Garagengebäude gehört, wurden bereits im Jahr 1878 gebaut.
Teile des Gebäudekomplexes, zu dem ein Verwaltungs-, Neben- und Garagengebäude gehört, wurden bereits im Jahr 1878 gebaut. © Sächsische Grundstücksauktionen AG

Die Gebäude sind 1878 als Amtshaus mit Beamtenwohnungen sowie als Arresthaus mit Wohnung für die Wachtmeister und als Baumaterialschuppen mit Häuschen zur Kleidereinigung errichtet worden. Die letzte umfangreiche Sanierung an dem Objekt hat es in den 1990er Jahren gegeben.

Seit September 2014 steht der Komplex leer. Bis dahin waren Mitarbeiter des Amtsgerichtes Döbeln vor Ort gewesen, zuletzt die der Zivil- und Mahnabteilung sowie der Zwangsvollstreckung. Diese sind inzwischen an die Friedelstraße umgezogen, den zweiten Standort des Amtsgerichtes in Hainichen. Dort war nach dem Auszug des Grundbuchamtes, das nach Döbeln gekommen ist, Platz geworden. Von Anfang 2013 bis September 2014 ist die Friedelstraße saniert worden.

Bis 2013 hatte Hainichen ein eigenständiges Amtsgericht. Im Zuge der Standortreform der sächsischen Staatsregierung aufgrund der demografischen Entwicklung ist dieses zu einer Zweigstelle des Döbelner Amtsgerichtes geworden. Das Strafgericht, das zuvor seinen Sitz an der Gerichtsstraße 26 hatte, ist komplett nach Döbeln gezogen. Gründe dafür waren, dass Döbeln ein Polizeirevier hat und sich aufgrund der Justizvollzugsanstalt Waldheim die Vollstreckungskammer des Landgerichtes im Gericht befindet. Zudem sitzt in Döbeln die zentrale Bußgeldstelle des Landratsamtes.

Das Gebäude befindet sich laut Amtsgerichtsdirektor Lutz Hasselmann derzeit im Eigentum des Freistaates Sachsen. Die Verwaltung übernimmt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement.

Herbstauktion, Donnerstag, ab 11:00 Uhr, Dresden im Deutschen Hygiene Museum, Marta-Fraenkel-Saal