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„Alter Fritz“ in der Luchsenburg

Trattendorfer Senioren reisten zum Martinsgänsebraten in die Westlausitz. Nicht zum ersten Mal, aber immer wieder gern.

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© Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Sprembergs größte Ortsgruppe der Volkssolidarität ist die aus dem Ortsteil Trattendorf. Die Mitglieder sind ein reiselustiges Völkchen und viel unterwegs. Am Donnerstag letzter Woche führte die Busreise zum dritten Mal zum Martinsgänsebraten in das Forsthaus Luchsenburg. Die Kontakte dorthin entstanden über die Burkauer Musikanten und zeigen, wie der Tourismus funktioniert, wenn Gastronomie, Busunternehmer, Musikanten und Gäste zusammenhalten.

Ein unverwüstliches Urgestein

Der „Alte Fritz“, das ist Fritz Dubiel aus Trattendorf, ein Urgestein, der sich seit 1980 neben anderen Ehrenämtern heute noch um die Senioren der Ortsgruppe der Volkssolidarität kümmert. Alle anderen Ehrenämter von einst hat der fast 90-Jährige abgegeben, „aber für die Senioren werde ich da sein, solange ich kann“, sagte er gegenüber der SZ. Bei seinen vielen Reise- und Veranstaltungsaktivitäten traf er vor einigen Jahren bei einer Kirmesfeier in Neustadt/Spree (Gemeinde Spreetal bei Hoyerswerda) auf die Burkauer Musikanten, die dort im Gasthaus Zum Hammer zum Erntetanz aufspielten. Kapellmeister Barnabas Kunze offerierte dort dem „Alten Fritz“ seine Musik- und Veranstaltungspalette und die führte auch zum Forsthaus Luchsenburg. Eben auch zu den Martinsgänsen. Fritz Dubiel fand das interessant, denn zum Martinsgänsebraten waren die Trattendorfer Senioren noch nie gefahren. Nun waren sie bereits das dritte Mal in dem schönen historischen Forsthaus inmitten der ruhigen Wälder und der Natur. Alle freuten sich über das Wiedersehen, die Trattendorfer, die Musikanten aus Burkau und auch die neuen Wirtsleute. Der Altchef war auch da, er half beim Braten der Gänse in der Küche. Mit ihrer Musik sind die Burkauer Musikanten die besten Partner für ältere Semester. „Wir spielen sachsenweit und in Südbrandenburg“, so Barnabas Kunze. „Unser Repertoire umfasst Volks- und volkstümliche Musik, deutsche Schlager und Oldies, alles was aus dem deutschsprachigen Musikraum kommt, und wir machen natürlich auch Blasmusik“. Viel Musik gab es auch zur Martinsgans im Forsthaus Luchsenburg. Bevor es losging, präsentierte Restaurantfachfrau Nancy eine knusprige Martinsgans, und Barnabas Kunze wusste dazu auch noch einiges zu erzählen. Er erinnerte auch daran, dass die Burkauer Musikanten nach ihrer Gründung 1992 viele Jahre mit dem Gesangsduo Gabi und Karl-Heinz Polensky zusammen auftraten. Nach dem Tod von Karl-Heinz machte sich eine musikalische Neuausrichtung erforderlich. „Wir sind nun zu viert, heute aber zu zweit, mit meinem Mitstreiter Frank Hohlfeld“. Der Martinsgans tat das keinen Abbruch. Die hat allen bestens geschmeckt. Dafür sorgte das Küchenteam unter Attila Mildner. Mit seiner Ehefrau Anja haben die beiden das Forsthaus Luchsenburg seit Mai 2015 zunächst gepachtet und hoffen auf gute Zeiten, um Eigentümer zu werden.

Aus der Sächsischen Schweiz

Das in der Gastronomie erfahrene junge Ehepaar stammt aus der Sächsischen Schweiz. „Reisende wie aus Trattendorf sehen wir natürlich gern“, so Anja Mildner im SZ-Gespräch. „Aber vor allem freuen wir uns über Urlauber in unserem Forsthaus“. Der „Alte Fritz“ aus Trattendorf wird wohl nicht mehr zum Urlaub in der Westlausitz anreisen, aber wie sein altes Potsdamer Vorbild hatte er einen ordentlich gefüllten Klingelbeutel mitgebracht, aus dem er nicht nur das Luchsenburg-Team gut entlohnte, sondern auch die Musikanten aus Burkau. Dass der Reisebus des Spremberger Busunternehmens Jürgen Klauck schon selbst den Weg zur Luchsenburg findet, ist fast Normalität geworden. Und deshalb hieß es am Ende „Auf Wiedersehen“ und die Trattendorfer Senioren werden zur nächsten Martinsgans 2016 wiederkommen. Dann ist der „Alte Fritz“ von Trattendorf immerhin schon 90!