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Alter Bahnübergang verschwindet

Schon lange ist der schlechte Zustand des Übergangs in Neschwitz in der Kritik. Nun sollen auch die Lkw zur Deponie besser abbiegen können.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Neschwitz. Wenn alles gut geht, wird sich am Ende dieses Jahres der Bereich zwischen Bahnhofstraße, Hauptstraße und Wetroer-/Übigauer Straße im Neschwitzer Zentrum endlich in einem ordentlichen Zustand befinden. Denn hier werden in diesem Jahr der Landkreis und die Gemeinde gemeinsam bauen. Wenn auch frühestens im September. Denn zu diesem Bauvorhaben gehören zwei weitere Bahnübergänge. Auch zwischen Niesendorf und Zescha und in Cölln kurz vor dem Ortsausgang Richtung Radibor sollen diese holprigen Straßenquerungen verschwinden.

© SZ-Grafik

Mit der Stilllegung der Bahnstrecken obliegen dem Straßenbaulastträger der Rückbau der Gleisanlagen im Knotenbereich mit der Kreisstraße und die Fahrbahnerneuerungen im Bereich von Bahnübergängen, heißt es im Landratsamt. Bei diesen drei Übergängen ist also der Landkreis zuständig. Und da es im Förderprogramm kommunaler Straßen- und Brückenbau eine 90-prozentige Förderung gibt, geht der Landkreis in diesem Jahr diese drei Punkte an. Der in Neschwitz ist dabei der umfangreichste, weil die Gemeinde mit baut. Bauamtsleiterin Katrin Ullrich ist froh, dass die Landkreisverwaltung auch die Beantragung der Fördergelder für die Gemeinde mit übernimmt und den Bau leitet. Begonnen werden soll jedoch mit Zescha und Niesendorf. Landkreissprecher Peter Stange teilt mit, dass es drei Abschnitte geben wird und so im Juli, August und September gebaut werden soll. „Die Übergänge in Cölln und Niesendorf müssen bis zum Ende der Sommerferien fertig werden, weil dort der Schulbus entlangfährt“, sagt Stange.

Kleiner Grünstreifen geplant

Während der Kreis für den Bahnübergang und den Anschluss an die drei Straßen zuständig ist, wird die Gemeinde Neschwitz die Fußwege befestigen und an den Fußweg in der Hauptstraße anschließen, Entwässerungsleitungen neu verlegen und die Beleuchtung verbessern. Besonders wichtig ist den Neschwitzern, dass es dann eine ordentliche Straßenführung in die Wetroer Straße geben wird. „Das größte Problem über all die Jahre sind die Lkw, die zur Deponie nach Wetro fahren“, sagt Katrin Ullrich. Immer wieder kommen die langen Fahrzeuge auf den Randbereich und zerfahren ihn. Jetzt soll es eine weite Kurve geben, die mit Großpflaster ausgelegt wird. „Die Pkw fahren dann weiter normal um die Ecke, die Lkw kommen über das Pflaster besser durch die Kurve“, sagt Katrin Ullrich. Zudem wird an der Wetroer Straße ein Fußweg mit abgesenktem Bordstein an beiden Seiten entstehen. Der bietet dann beim Überqueren mehr Sicherheit. Derzeit ist es schwierig und eher gefährlich, über die Straßen im Kreuzungsbereich zu kommen. In Richtung Bahnhofstraße, wo es ja einen großen Straßenradius gibt, wird zumindest eine Fahrbahnmarkierung die Straße einengen. „Trotzdem bleibt genug Platz zum Abbiegen“, sagt Katrin Ullrich. Die Idee der Gemeinde, die Straße für die Lkw über das ehemalige Gleisbett zu führen, scheiterte an den baulichen Gegebenheiten hinter dem Bahnhofsgelände. „Die Brücken sind nicht zu verlegen“, sagt Katrin Ullrich. Allerdings ist die Verwaltung froh, dass der Eigentümer des Bahnhofsgeländes, zu dem auch das ehemalige Gleisbett an der Wetroer Straße gehört, Flächen verkauft hat. So kann entlang des Fußwegs noch ein kleiner Grünstreifen entstehen.

Laut derzeitiger Planung kostet das Vorhaben mit allen drei Übergängen insgesamt 300 000 Euro. Es wird demnächst eine Vereinbarung zwischen dem Landratsamt und der Gemeinde Neschwitz geben. Danach werden die Arbeiten ausgeschrieben. „Ich hoffe sehr, dass es Baubetriebe gibt, die sich darum bewerben“, sagt Katrin Ullrich. In Neschwitz soll im September gebaut werden. Da eine Vollsperrung nötig wird, ist eine großzügige Umleitung vor allem für die Lkw notwendig.