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Altenbergs schnelle Einsatzgruppe

495 Frauen, Männer und Kinder engagieren sich in der Feuerwehr. Nun brauchten sie eine neue Führungsspitze.

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© Rumen Münch

Von Mandy Schaks

Altenberg. Was nach einer Formalie aussah, wurde am Ende spannend: Bei der turnusmäßigen Wahl der Gemeindewehrleitung Altenberg, die alle fünf Jahre ansteht, gab es mehr Anwärter, als Ämter zu verteilen waren. „Das hat mich auch überrascht“, sagt Jan Püschel, der oberste Feuerwehrmann in der Bergstadt, „schließlich hängt da auch viel Arbeit und Verantwortung dran.“

Jan Püschel ist der alte und neue Gemeindewehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Altenberg. Er arbeitet in der Stadtverwaltung.
Jan Püschel ist der alte und neue Gemeindewehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Altenberg. Er arbeitet in der Stadtverwaltung. © Egbert Kamprath

So ist die Gemeindewehrleitung von Altenberg für sage und schreibe 15 Ortswehren zuständig, muss sie sich darum kümmern, dass auf die insgesamt über 300 Mann – inklusive Damen – starke Einsatztruppe im Notfall Verlass ist, die Feuerwehr im rund 145 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet einsatz- und leistungsfähig ist. Das heißt, die Aus- und Fortbildung muss genauso organisiert werden wie die Nachwuchsgewinnung. Zudem ist die Gemeindewehrleitung und insbesondere der Chef Ansprechpartner fürs Rathaus in allen feuerwehr- und brandschutztechnischen Fragen. Es gibt also viel zu tun – und das alles im Ehrenamt.

Trotzdem sind die Führungspositionen zumindest in Altenberg erstrebenswert. Vier Feuerwehrleute galt es, in die Wehrleitung zu wählen, sechs Bewerber meldeten Interesse an. „Ich bin froh darüber, dass es mehr Kandidaten als Funktionen gab“, sagt Jan Püschel, der seit 2001 Gemeindewehrleiter ist und um das hohe Amt mit Sven Jäpel von der Freiwilligen Feuerwehr Bärenstein selbst einen Mitbewerber hatte. Der 42-jährige Püschel, der in der Ortsfeuerwehr Schellerhau aktiv ist, bekam aber erneut das Vertrauen seiner Kameraden und wurde mit großer Mehrheit wiedergewählt. Auch bei den Stellvertretern gab es eine echte Wahl. Lutz Brückner von der Ortsfeuerwehr Lauenstein trat nicht mehr an, dafür bewarben sich erneut die beiden bisherigen Amtsinhaber Alf Liebeheim von der Ortswehr Bärenstein und Detlef Grießbach von der Ortswehr Geising sowie Tino Böhme und Jens Herrmann, beide von der Ortswehr Lauenstein. Gewählt wurden Liebeheim, Grießbach und Herrmann.

Die Altenberger Stadträte hatten noch in der März-Sitzung die Feuerwehrsatzung angepasst. So dürfen jetzt nicht nur die aktiven Feuerwehrleute wählen, sondern auch die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung. Außerdem wurde erstmals eine Briefwahl ermöglicht, damit auch diejenigen die Gesamtwehrleitung mit wählen können, die zum Beispiel berufsbedingt zum Termin verhindert sind. Das wurde jetzt auch rege genutzt. Von den insgesamt 445 Wahlberechtigten gaben 300 ihre Stimme ab, davon 177 per Briefwahl. Das entsprach einer Wahlbeteiligung von 67,4 Prozent, informiert Jan Püschel. Zur Altenberger Feuerwehr gehören 309 aktive Mitglieder, 139 in der Alters- und Ehrenabteilung sowie 47 Kinder und Jugendliche.