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Altenberg will Biker warnen

Die Straße zwischen Geising und Altenberg ist heimtückisch. Das sollen auch Ortsfremde erfahren. Aber wann?

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Altenberg. Die Straße zwischen Geising und Altenberg hat es in sich. Immer wieder kracht es hier. Die Stadt Altenberg möchte nun verhindern, dass sich Unfälle wie der am 25. Juni wiederholen. An jenem Tag kam ein 31-jähriger Biker in der steilen Linkskurve kurz vor dem Geisinger Ortseingang nach rechts von der Fahrbahn ab. Das Motorrad prallte gegen die Leitplanke und ein Verkehrsschild. Dabei verletzte sich der Fahrer so stark, dass er noch an der Unfallstelle starb. Einige Tage später verlor ein Kawasaki-Fahrer nach einem Überholvorgang in einer steilen Rechtskurve die Kontrolle über sein Krad. Der 31-Jährige kam mit der Maschine nach links von der Straße ab, geriet hinter die Leitplanke und stürzte mehrere Meter tief. Dort krachte er gegen einen Stein und kam kurz vor einem Bach im Wald zum Liegen. Bei diesem Unfall wurde der Biker schwer verletzt.

Die Stadt Altenberg möchte Biker auf die Gefahren hinweisen und solche Schilder aufstellen.
Die Stadt Altenberg möchte Biker auf die Gefahren hinweisen und solche Schilder aufstellen. © SZ Archiv

Die Stadt Altenberg möchte, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Da es meist ortsunkundige Fahrer sind, die auf der Strecke verunglücken, will Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) möglichst schnell Warnschilder aufstellen. In Geising und in Altenberg sollten große weiße Warnschilder mit der Aufschrift „Sturzgefahr“ aufgestellt werden. Abgebildet sind ein Motorradfahrer und die Piktogramme der Verkehrszeichen „Gefahrenstelle“ und „Doppelkurve“. Kirsten geht davon aus, dass die Biker damit wenigstens gewarnt sein müssten, dass diese Straße ihre Tücken hat, und sie vorsichtig fahren sollten. Doch der Plan der Stadt ließ sich nicht so schnell realisieren, wie Kirsten in der jüngsten Stadtratssitzung erklärte.

Langer Behördenakt

Denn das Aufstellen solcher Schilder muss mit Behörden abgestimmt werden. Altenberg setzte sich deshalb mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Verbindung. Grundsätzlich sei es möglich, dass solche Schilder im Rahmen einer „Werbebeschilderung“ aufgestellt werden, sagt Jan Püschel vom Altenberger Ordnungsamt auf SZ-Nachfrage. Allerdings ist dazu ein Genehmigungsverfahren notwendig. „Die Anforderungen außerorts sind um ein Vielfaches höher als innerorts“, sagt Püschel. Im Rathaus hat man sich inzwischen darauf verständigt, in Geising und Altenberg nach geeigneten Standorten für das Aufstellen der Schilder zu suchen.

Diese Standorte werden am 21. September der Verkehrsunfallkommission präsentiert. Diesem Gremium gehören neben Mitarbeitern des Landesamtes auch Mitarbeiter der Polizeidirektion Dresden an. Es wertet das Unfallgeschehen der letzten Jahre aus und beschließt Maßnahmen, wie die Unfallgefahr minimiert werden kann.

Im Landesamt hat man sich mit dem Vorschlag der Stadt bereits befasst, sagt Sprecherin Isabel Siebert. Demnach sei man von der „Sonderlösung“, die die Stadt Altenberg vorschlägt, nicht so begeistert. Stattdessen sollten die seit einigen Jahren laufenden Plakataktionen „Nicht so wild“ oder „Lärm tut weh“ des sächsischen Wirtschaftsministeriums hier angewendet werden. Entsprechende Schilder stehen bereits auf dem Autobahnzubringer zwischen der A 17 und Lauenstein sowie an der Müglitztalstraße. „Eine Entscheidung ist aber nicht gefallen“, sagt Frau Siebert. Das Thema wird im Rahmen der nächsten Unfallkommissionssitzung auf der Tagesordnung stehen. Bürgermeister Kirsten verhehlte in der letzten Ratssitzung nicht, dass er eigentlich eine kurzfristige Lösung angestrebt habe, um Unfälle zu vermeiden. Das Verfahren dauere ihm zu lange. Ende September sei die Bikersaison so gut wie vorbei, sagte er in der Ratssitzung.