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Alte Südschule erhält modernes Gesicht

Das Diakoniewerk nimmt jetzt viel Geld in die Hand. Das bedeutet auch: Die Schule in der Rosenstraße hat Zukunft.

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© SZ Thomas Eichler

Von Gabriel Wandt

Es hat Jahre gedauert, bis alles geklärt war: Die evangelische Grundschule in der Rosenstraße gibt es schon seit 2010, doch bis Stadt Löbau und Diakoniewerk Oberlausitz den Kaufvertrag für Gebäude und Grundstück vor dem Notar unterzeichnet haben, hat es bis Ende 2014 gedauert. Jetzt aber hat der Verein Planungssicherheit und kann endlich mit der Modernisierung des maroden Gebäudes beginnen. Denn die Baugenehmigung liegt schon lange vor, doch die Diakonie wollte nicht investieren, bevor nicht wirklich feststeht, dass sie ihre Schule an diesem Standort dauerhaft betreiben kann.

© SZ Thomas Eichler

Diese Unsicherheit ist nun vorbei, und seit Mittwoch ist das Gelände neben dem hinteren Gebäudeteil eine Baustelle: Dort, wo bislang die Verwaltung sitzt, entsteht in den kommenden Monaten ein dreistöckiger Anbau für rund 700 000 Euro, erklärt Architekt Joachim Rieger, der das Diakoniewerk in baulichen Fragen berät. Drei neue große Räume mit insgesamt rund 200 Quadratmetern hat die Schule dann zur Verfügung, und noch wichtiger: Dieser Gebäudeteil bekommt eine Treppe und verfügt damit dann über einen zweiten Rettungsweg. Der ist nötig, damit die neuen Räume auch für Schüler genutzt werden können. Laut Hans-Georg Matthes vom Vorstand des Diakoniewerks sollen vor allem die Berufsschüler künftig dort lernen. In der Rosenstraße sind eigentlich drei Schulen untergebracht: Eine integrative Grundschule, eine Förderschule und eine Berufsschule für Sozialassistenten. Laut Matthes haben alle Schulen stabile Schülerzahlen, auch das ist ein Beweggrund für die umfangreichen Investitionen, die in der Rosenstraße nun bevorstehen.

Denn der Anbau ist nur der Anfang dessen, was in den kommenden Jahren auf dem Gelände geplant ist. Bis 2010 war dort die Südschule in städtischer Trägerschaft untergebracht, danach hatte das Diakoniewerk das Ruder übernommen. Außer Verschönerungsarbeiten und kleineren Dingen sind bislang aber noch keine großen Modernisierungen möglich gewesen, und schon zu Zeiten der staatlichen Schule waren die Gebäude nicht mehr die Besten.

Das soll sich nun nach und nach ändern. Für dieses Jahr ist der Anbau geplant, er soll mit dem Ende der Sommerferien fertig und bezugsfähig werden. Nächstes Jahr soll dann die alte Turnhalle weggerissen werden, außerdem kommt ein Großteil des vorderen früheren Schulkomplexes weg, der nicht mehr genutzt wird und dessen Sanierung auch nicht mehr sinnvoll ist. Ein Teil muss jedoch zumindest vorläufig noch stehen bleiben, weil sich darin Heizungsanlagen der Stadtwerke befinden.

Schließlich ist für die kommenden Jahre ein Neubau geplant, der den hinteren Schulteil samt neuem Anbau weiterführt und der durch zwei weitere Gebäude-Riegel einen umbauten Innenhof schaffen soll. In diesem neuen Gebäudeteil wird auch ein größerer und hoher Raum untergebracht, der die dann fehlende Turnhalle ersetzen soll, erklärt Architekt Rieger. Auf dem Gelände rundum wird ebenfalls gearbeitet, ein Schulgarten ist schon entstanden, ein Grünes Klassenzimmer in Amphitheater-Anmutung ist im Werden, einen schönen Verkehrsgarten soll es künftig auch geben. Die Investitionen werden sich auf mehrere Millionen belaufen.

Hans-Georg Matthes blickt nun optimistisch in die Zukunft. Die Schülerzahlen in der Grundschule sind stabil, und auch die neue 1. Klasse steht bereits weitgehend. Einzelne Anmeldungen seien noch möglich. Gleichwohl hat die Grundschule mit rund 16 Schülern relativ kleine Klassen, auch mit Rücksicht auf die Integrativ-Kinder. Im Blick auf die Lehrkräfte sei die Schule ebenfalls gut aufgestellt, sagt Matthes, auch wenn zum Sommer eine Lehrerin aus der Region wegzieht. Es gebe jedoch keine Engpässe, etwaiger Unterrichtsausfall werde grundsätzlich vertreten.

Mit dem Baustellenlärm werden die Kinder nun vorerst leben müssen, mit den Arbeiten steht aber nun fest, dass der Schulstandort erhalten bleibt.