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Alte Hetzdorfer Schule soll Dorfladen werden

Wer den Kühlschrank füllen will, muss weit fahren. Das soll sich ändern und mitten im Ort auch ein neuer Treffpunkt entstehen.

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© Dirk Zschiedrich

Von Annett Heyse

Hetzdorf/Mohorn. Lange ist es her, dass Hetzdorfs Kinder hier an Matheaufgaben knobelten und Vokabeln paukten. Seit Jahren schon steht die alte Schule in der Ortsmitte leer. Doch jetzt gibt es eine Idee, das Gebäude wieder zu nutzen. Die Betreiberfirma der Klinik am Tharandter Wald hat das Schulhaus gekauft, um es zu sanieren. Hier soll eine Bäckerei mit Café einziehen – um den Klinikgästen, ihren Besuchern und Ausflüglern einen Anlaufpunkt zu bieten. Den wünschen sich auch viele Hetzdorfer und so entstand im Ort die Idee, wieder einen Dorfladen einzurichten. Er soll ebenfalls in die alte Schule einziehen.

Hinter dem Projekt stehen mehrere Familien aus dem Ort. Sie haben kürzlich eine Genossenschaft gegründet und werben gerade um Mitglieder. Ein Anteil kostet 100 Euro. 98 Menschen konnten sie bereits überzeugen. Mit dem eingenommenen Geld – bis Ende Januar will man zumindest das nötige Startkapital von 31 500 Euro zusammen bekommen – soll der Laden eingerichtet und im Oktober 2017 eröffnet werden. „Wir wollen auf 80 bis 90 Quadratmetern starten“, sagte Knut Bayer, einer der Initiatoren. Für eine Genossenschaft als Betreiber habe man sich entschieden, weil man kostendeckend arbeiten möchte und so nicht zwingend auf große Gewinne angewiesen sei.

Das Sortiment soll Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs sowie in begrenztem Umfang Souvenirartikel umfassen. Letztere sind vor allem für die Patienten und Gäste der Reha-Klinik im Ort gedacht.

Bei ihrer Ertragsprognose gehen die Organisatoren zudem davon aus, dass neben möglichst vielen der 950 Einwohner von Hetzdorf auch Kunden aus den umliegenden Orten wie Mohorn oder Grund gewonnen werden können. In Hetzdorf gibt es derzeit nur einen kleinen Hofladen für Fleisch und Wurstwaren, in Mohorn auch einen Fleischer, Bäcker und Getränkehandel. Wer mehr braucht, muss weit fahren oder ist auf die rollenden Geschäfte angewiesen, die Halt in Hetzdorf machen.

Die Genossenschaft möchte sich vom Großhandel beliefern lassen, aber auch möglichst vielen regionalen Erzeugern die Möglichkeit geben, ihre Produkte wie Eier, Gemüse oder Obst hier zu verkaufen. Zudem wollen die Initiatoren, dass wieder ein bisschen mehr Leben ins Dorf einzieht: „Der Laden soll auch Treffpunkt werden, wo man sich mal sieht, stehen bleibt, schatzt“, sagt Bayer. (mit FP)

www.dorfladen-hetzdorf.de