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Als Vorbild Christoph Lüders

Lisa-Maria Kohn aus Hilbersdorf engagiert sich seit Jahren inner- und außerschulisch. Dafür wurde sie jetzt in Görlitz mit dem Christoph-Lüders-Preis geehrt.

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© Daniela Weickert

Von Marvin Liebig

Am vergangenen Freitag wurde sie von ihren Gefühlen übermannt. „Anfangs war ich sehr überrascht, später habe ich mich dann aber riesig über die Ehrung gefreut“, erinnert sich Lisa-Maria Kohn. Die 20-Jährige erhielt letzte Woche im Rahmen der Abiturzeugnisausgabe des Beruflichen Gymnasiums den Christoph-Lüders-Preis des BSZ. Mit diesem werden seit vielen Jahren Schüler geehrt, die sowohl in als auch außerhalb der Schule durch besonderes Engagement auffallen.

„Lisa-Maria ist eine Ausnahmepersönlichkeit, die trotz ausgezeichneter schulischer Leistungen keinerlei Allüren zeigt“, begründet Kohns Tutorin Marlies Buchelt die Auswahl der Preisträgerin. Ihre Mitschüler hatten die junge Hilbersdorferin, die den Fachbereich „Gesundheit und Soziales“ belegte, für die Auszeichnung vorgeschlagen. „Sie verhält sich gegenüber allen stets kollegial, ist teamfähig und unterstützt leistungsschwächere Schüler“, sagt Marlies Buchelt über die diesjährige Lüders-Preisträgerin.

Außerdem bringe sie sich regelmäßig bei schulischen Aktivitäten, wie Kuchenbasaren, ein. Doch nicht nur Kohns Engagement in, sondern auch außerhalb des Beruflichen Schulzentrums ist bemerkenswert. Denn auch in ihrer Freizeit ist sie sehr aktiv und ehrenamtlich tätig. Zum Beispiel in der Kirchengemeinde von Melaune oder beim Meetingpoint Music Messiaen. Nebenbei schwimmt sie noch für den Postsportverein Görlitz und organisiert Treffen mit der polnischen Partnerschule „Emilia Plater“ aus Zgorzelec und Informationsveranstaltungen für künftige Austauschschüler.

Damit kennt sich Lisa-Maria Kohn schließlich bestens aus. 2014 wagte sie den Sprung über den großen Teich in die USA und lebte für ein Jahr bei einer Gastfamilie auf einer Farm in Terre Haute im Bundesstaat Indiana. Dort lernte die Abiturientin, die ab dem kommenden Oktober Tiermedizin in Leipzig studieren möchte, das amerikanische Verständnis von Ehrenamt kennen. „Dienste für die Gemeinschaft einzubringen, gehört in den USA einfach dazu“, erklärt Lisa-Maria Kohn. „Gesellschaftliches Engagement gehört zu den Leittugenden der Bevölkerung.“

Das bestätigte ihr auch Austauschschülerin Maygen Lee aus Tennessee, die für zehn Monate bei Familie Kohn in Hilbersdorf wohnte. Momentan studiert sie Medizin in Knoxville. Bedingt durch das Studium stehen Lisa-Maria Kohn und die junge Amerikanerin nicht mehr täglich in Kontakt. Das macht der Lüders-Preisträgerin ziemlich zu schaffen. „Sie ist wie eine Schwester für mich und fehlt mir sehr“, sagt sie betrübt.

Doch selbst wenn es für die Abwesenheit ihrer Freundin nur ein kleiner Trost ist, kann sich Lisa-Maria Kohn über den Christoph-Lüders-Preis freuen, auch wenn er für sie durchaus überraschend kam. „Um ehrlich zu sein, habe ich nicht gedacht, dass ich ihn erhalten werde“, gibt Kohn zu. „Mein Jahrgang ist ziemlich involviert in Sportvereinen, Musikschulen und Jungen Gemeinden der Umgebung.“

Natürlich sei sie aber trotzdem enorm stolz über die Auszeichnung, weil sie den Preisträger in Verbindung mit seinem Namenspatron Christoph Lüders bringt. „Er hat, aus einfachen Verhältnissen kommend, Großes in Görlitz erreicht“, ist Kohn überzeugt und findet, dass er ein Vorbild für Engagement für die Stadt darstelle.