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Als Görlitz Karnevalshochburg war

Der 11.11., 11.11 Uhr war einst auch in der Neißestadt eine legendäre Zeit. Den Höhepunkt gab es in der Stadthalle.

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© B. Hoferichter / Repros: Sammlung Schermann

Görlitz. Umzug über die Berliner Straße, Schlüsselübergabe am 11.11. auf der Rathaustreppe, umjubeltes Prinzenpaar – kaum zu glauben, aber wahr: Görlitz war einmal eine Hochburg des Karnevals. Etwa ab 1960 entwickelte sich das, bis der Enthusiasmus ab 1975 wieder nachließ. Damals waren Dutzende Lokale und Kulturhäuser vom Faschingsfieber gepackt, Höhepunkt dabei war die Stadthalle mit unwahrscheinlich aufwendigen Programmen.

Ab 1975 ließ der Enthusiasmus wieder nach.
Ab 1975 ließ der Enthusiasmus wieder nach. © B. Hoferichter / Repros: Sammlung Schermann
Viele der Umzüge wurden von Studenten organisiert.
Viele der Umzüge wurden von Studenten organisiert. © B. Hoferichter / Repros: Sammlung Schermann

Während die Studenten der Ingenieurschule viele der Umzüge organisierten, wurden die allermeisten Ideen für Görlitzer Karnevals-Themen im Haus der Jugend geboren, dessen Leiter Günter Rosal als Elferrats-Chef dann auch um Unterstützung bei Betrieben und Einrichtungen bat, die ihm immer reichlich gewährt wurde. Dank solcher Mitwirkung waren Themen wie „Harem“, „Neandertaler in der Urzeit“ oder „Neptun-Fasching“ finanzierbar. Für den Wassergott erhielt die Stadthalle sogar ein großes Wasserbassin.

Der Besitz einer Eintrittskarte wurde in den 60er Jahren wie ein Lottogewinn gefeiert, für Karten standen die Görlitzer Schlange. Und am Morgen des 12.11. startete der Arbeitsalltag nur langsam…