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Alles muss picobello sein

Die Lux-Oase in Kleinröhrsdorf startet in die Saison. Jetzt gibt es viel zu tun auf der preisgekrönten Campinganlage im Rödertal.

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© René Plaul

Von Reiner Hanke

Kleinröhrsdorf. Es ist bitterkalt an dem Morgen Anfang März auf dem Camping- und Freizeitpark „LuxOase" in Kleinröhrsdorf. Bäume sind zu verschneiden. Der Platzwart hat aber statt der Schere das Starthilfegerät in der Hand. Der Radlader streikt bei den Temperaturen. Campingwetter ist das noch nicht. Mit den Osterferien Ende des Monats, ist mit dem ersten großen Schwung zu rechnen. Geöffnet ist aber bereits seit dem Monatsbeginn. Dagmar und Thomas Lux, die Inhaber des Campingplatzes, wollen gut vorbereitet sein. Und die erste eiserne Camper-Familie hat sich auch schon einquartiert.

Andreas Müller aus Ziegelrode bei Eisleben kann auch Kälte und Schnee nicht vom Campen abhalten. Er genießt hier die Ruhe und es gibt im Raum Dresden immer viel zu sehen: „Wir haben sogar schon bei minus 22 Grad gecampt“, sagt er. Und Hund Fritzi liebt es
Andreas Müller aus Ziegelrode bei Eisleben kann auch Kälte und Schnee nicht vom Campen abhalten. Er genießt hier die Ruhe und es gibt im Raum Dresden immer viel zu sehen: „Wir haben sogar schon bei minus 22 Grad gecampt“, sagt er. Und Hund Fritzi liebt es © René Plaul

Noch Zeit bis Ostern

Bis Ostern ist noch Zeit, um die Anlage herauszuputzen. Ein Kaltstart von 0 auf 100 kurz vor der ersten größeren Gästewelle, das ist nichts für die Inhaber. Alles soll picobello sein. Ein Kaltstart war es in den ersten Tagen des Monats trotzdem, wegen des Frostes. Während der Baumschnitt eine Pause einlegen muss, ist Mitarbeiter Dieter Klingst im Sanitär- und Wellness-Gebäude unterwegs. Er wechselt gerade eine gebrochene Fliese im Küchenbereich und zieht eine saubere Fuge mit der Silikon-Kartusche. Die hat er schon in den Duschen angesetzt. Einige Hundert Meter Fuge kommen wieder zusammen. Die Gäste sollen keine Risse oder schwarzen Stellen zu sehen bekommen. Abgeschlagene Türen sind zu reparieren. Der Platzwart zeigt auf Risse in den Wänden: „Dort muss ich noch streichen.“ Gut 50 000 Übernachtungen pro Saison hinterlassen ihre Spuren. Und der gute Ruf als ausgezeichneter Spitzenplatz in Europa will verteidigt sein. In diesem Jahr erhielten die Kleinröhrsdorfer wieder den Camping Award. Damit kürten die Gäste die Anlage zur zweitbeliebtesten Deutschlands und wählten die „LuxOase" unter die zehn besten Plätze Europas. Sachsens einziger ADAC-Superplatz ist die Anlage außerdem. Da zählt vor allem auch die Rundumbetreuung mit Spielplatz, Animation, Gaststätte und dem Wellness-Gebäude mit Sauna, Duschlandschaft und Schwimmbad.

Stellplätze verschönert

Die ganz großen Investitionen sind es diesmal nicht zum Saisonstart. Einige Stellplätze seien noch ausgebaut worden, aber mit 277 eine Größenordnung erreicht, die dem Bedarf entspreche. Eine moderne Küchenzeile haben Lux’ ins Sanitärgebäude einbauen lassen. Die Strom-/Wassersäulen an den Standplätzen haben neue Einfassungen bekommen. „Wir haben viel gepflastert, die Stellplätze verschönert, sie sind ja quasi das Hotelzimmer der Gäste“, sagt Thomas Lux. Mit viel Geld sei die Energieversorgung umgestellt worden. Der Stromverbrauch werde jetzt automatisch elektronisch erfasst und abgerechnet. Mit Pauschalpreisen sei die Versorgung nicht mehr zu lösen gewesen. Die Unterschiede im Verbrauch sind inzwischen enorm, wenn Wohnmobile von Bus-Größe anrollen mit Klimaanlage. Auch haben immer mehr Camper Elektroautos und Fahrräder dabei. Natürlich geht es auch mit dem Reisebus. Die Dresdner Stadtrundfahrt hat jetzt einen festen Parkplatz bekommen und hält viermal pro Woche, um Gäste für unterschiedliche Touren aufzunehmen. Auch das Ausflugsangebot sei mit Partnerunternehmen ausgebaut worden, mit Fahrten bis Meißen, Prag oder per Dampfer auf der Elbe. Das nutzen auch immer mehr Einheimische gern mal.

In der Rezeption packt Sandy Schanz stapelweise große Kuverts mit den neusten Informationen für künftige Besucher und Interessenten. Ausflugstipps gehören dazu. Die finden die Gäste jetzt übersichtlich auf einem Blatt mit Landkarte. Und es wird klar, warum der Platz Jahr für Jahr wieder mehrere Zehntausend Camper anzieht. Es ist die zentrale Lage zwischen der Barockstadt Dresden, der Lausitz und der Sächsischen Schweiz. So konnte die hohe Gästezahl gehalten werden, obwohl die Konkurrenz in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen ist. Natürlich auch wegen der Ausstattung und einem Team, das die Gäste fast wie im Hotel umsorgt. Die Mitarbeiter seien Perlen, loben Dagmar und Thomas Lux ihr zehnköpfiges Team. In der Hochsaison sind es noch ein paar mehr plus Gaststätte. Das den Gästen ein familiäres Gefühl vermittle und Wünsche von den Augen ablese. Dem klassischen Camper mit Zelt ebenso, wie der Familie im Luxusmobil. Da brauche man gute Antennen: „So ein Urlaub ist doch etwas Wertvolles, da sollte alles stimmen“, so Dagmar Lux.

Seit 21 Jahren in Kleinröhrsdorf

Mit einigen Ferienwohnungen und dem Wellnessbereich mit Sauna und Schwimmbereich hat es schon den Charakter eines Ressorts. Der Druck auf die Betreiber sei groß, immer Neues anzubieten. Ein gefährlicher Wettlauf, den man nur mit Augenmaß durchhalten kann. Es sei ja auch die Pflege zu bewältigen, damit sich die Gäste wohlfühlen. Ein Drittel kommt sogar regelmäßig wieder. Zugenommen habe der Trend zum Wochenendurlaub. „Bei gutem Wetter lockt es auch immer mehr Leute aus der Umgebung, aus Dresden und bis aus dem Leipziger Raum mit der Familie nach Kleinröhrsdorf ins Grüne.

Zukunftspläne gibt es natürlich auch. Das kleine Sanitärgebäude, mit dem es 1997 losging, das müsse modernisiert werden. Damals, vor 21 Jahren, erfüllte sich Familie Lux in Kleinröhrsdorf den Traum von der eigenen Campinganlage und habe es nicht bereut. Im Rödertal seien sie wunderbar aufgenommen worden: „Natürlich kommen wir in der Hochsaison immer an unsere Grenzen. „Wenn es sieben Tage die Woche 18 Stunden am Tag rund geht, wenn wir nicht wissen, wann wir schlafen sollen. Bis es wieder so weit ist, bleibt noch etwas Zeit – die „LuxOase" und das Team fit zu machen.