Merken

Alle wollen die sanierte Oberschule sehen

Nach mehr als zehn Jahren der Vorbereitung hat Roßwein eine moderne Oberschule bekommen. Vier Millionen Euro haben Innen- und Außensanierung gekostet.

Teilen
Folgen

Von Reinhard Kästner

Ob es an der angenehm kühlen Temperatur im Inneren des Gebäudes oder an der modernen, farbenfrohen Gestaltung der Räume lag, dass den ganzen Tag über Menschen über Menschen in die wiedereröffnete Geschwister-Scholl-Oberschule strömten, ist nur schwer zu sagen. Auf jeden Fall war die Schlüsselübergabe der generalsanierten Schule an die Lehrer und Schüler wohl unbestritten einer der Höhepunkte des 44. Schul- und Heimatfestes.

Kerstin Bauer vom verantwortlichen gleichnamigen Bauplanungsbüro erinnerte an die Geschichte der Schulsanierung. „Ich habe am Vorabend der verheerenden Flut 2002 bei strömenden Regen die Schule vermessen. Doch mit der Sanierung konnte es zunächst nicht losgehen, denn die Stadt hatte dann für Monate und Jahre mit den Folgen der Flut zu kämpfen“, erzählte sie. Doch dann endlich im Jahr 2010 konnte sie im Stadtrat das Sanierungskonzept vorstellen und ankündigen, dass zum Schulfest 2015 die Schule im neuen Glanz erstrahlen wird. Damals glaubten wohl die wenigsten an diesen Termin.

Doch bis es soweit war, bedurfte es noch eines Kampfes um Fördergeld und der Suche nach Partnern, wie Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) berichtete. Nach der Außensanierung konnte 2013 endlich auch der Umbau der Innenräume der 124 Jahre alten Schule starten. Schulleiter Thomas Winter standen nach der ersten Besichtigung der sanierten Schule die Tränen in den Augen, denn das Ergebnis überwältigte ihn. Schließlich hatten er und sein Lehrerteam in den vergangenen Jahren so manchen Kampf um den Bestand der Schule ausgefochten und dabei große Unterstützung auch von den Eltern erhalten. Sie vertrauten auf das engagierte Team der Lehrer, wenngleich die äußeren Lernbedingungen nicht die besten waren.

Der wohl emotionalste Augenblick der Schuleinweihung war die Enthüllung einer Stele für Hans und Sophie Scholl vor dem Gebäude, wobei der frühere Gedenkstein einbezogen wurde. Für die Schule gehört die Bewahrung des Vermächtnisses dieser antifaschistischen Studenten zum unverzichtbaren Erziehungsauftrag, so Winter.

Mit den rund vier Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten und den 200 000  Euro für die Innenausstattung sind die Bauarbeiten am Schulkomplex aber noch nicht beendet. „Wenn wir im nächsten Jahr den 125. Geburtstag der Schule feiern, dann können wir eine Zwei-Feld-Sporthalle gleich gegenüber einweihen und besitzen somit einen modernen Schulcampus“, sagte der Bürgermeister.

Von den zahlreichen Besuchern gab es nur Lob zu hören. „Alles ist so hell und freundlich gestaltet, sehr gelungen. Da macht das Lernen bestimmt Spaß. Und es ist schön, dass auch noch historische Elemente, wie zum Beispiel die Bodenfliesen, einbezogen worden sind“, meinte Ricarda Gietz aus Leipzig, die bis 2005 die Roßweiner Schule besucht hat.

Den Schülern von heute gaben die Stadträte einen guten Rat mit auf den Weg. „Erhaltet die Schule in dem Zustand wie ihr sie jetzt vorfindet“, sagte Peter Krause (Die Linke). „Und das möglichst für Jahrzehnte“, ergänzte Uwe Hachmann (SPD).