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Alle umsteigen, bitte!

Nach Königshufen fahren nächste Woche Busse statt Bahnen. Norbert Weigt von der VGG erklärt, warum.

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© nikolaischmidt.de

Von Susanne Sodan

Norbert Weigt weiß schon genau, was er am Gründonnerstag tun wird. Es hat erst mal nichts mit Ostern zu tun. Mit einigen seiner Kollegen wird er nach Dresden fahren und dort einige Busse abholen, die in der kommenden Woche in Görlitz gebraucht werden. „Die Dresdner Verkehrsgesellschaft leiht uns welche“, erzählt Norbert Weigt, Leiter Betrieb bei der Verkehrsgesellschaft Görlitz (VGG). Die Görlitzer Busse alleine würden nicht ausreichen, damit kommende Woche alles reibungslos klappt. Denn vom 3. bis zum 7. April herrscht hier Schienenersatzverkehr. Bus statt Bahn.

Ziel Königshufen: Beide Görlitzer Tram- Linien sind betroffen

Zwei Straßenbahnlinien hat Görlitz, die Nummer zwei fährt von Biesnitz nach Königshufen, zum Wiesengrund. Die Nummer drei fährt von Weinhübel nach Königshufen und endet am Marktkauf. Beide Linien sind betroffen. Sie fahren kommende Woche zunächst wie gewöhnlich bei ihren Startpunkten in Biesnitz und Weinhübel los – bis zum Bahnhof Südausgang. Dort müssen die Fahrgäste nächste Woche in den Bus umsteigen, um weiter in die Innenstadt oder eben nach Königshufen zu kommen.

Baustelle Friedhofstraße: Deshalb gibt’s Schienenersatzverkehr

Die Stadtwerke arbeiten an der Friedhofstraße in der Görlitzer Innenstadt an einer Wasserleitung, deshalb wird dort jetzt bereits gebaut. Für die kommenden Tage hat aber auch die VGG an der Friedhofstraße Arbeiten zu erledigen. „Wir wechseln eine Weiche“, erklärt Norbert Weigt. Von der Innenstadt nach Königshufen fahren die Linien 2 und 3 auf fast derselben Strecke, deshalb sind durch die Bauarbeiten an der Friedhofstraße nun auch beide Linien betroffen.

Ein Ringel um die Baustelle: Hier geht es kommende Woche lang

Für die Fahrgäste, die von der Landeskrone und Biesnitz oder von Weinhübel aus starten geht es zunächst per Straßenbahn ganz normal zu den üblichen Zeiten los. Der Umstieg in den Bus ist dann an der Haltestelle Bahnhof Südausgang. Von dort fahren die Busse im 20-Minuten-Takt weiter in die Innenstadt und bis Königshufen, erklärt Norbert Weigt. „Wir fahren erstmal auf der Route weiter, die auch die Straßenbahn nimmt“, nämlich die Bahnhofstraße runter bis zum Postplatz und bis zur Jägerkaserne. Dann allerdings geht es nicht weiter zur Heilige-Grab-Straße und über die Friedhofstraße, „sondern wir fahren das Ringel über die Pontestraße, die Christoph-Lüders-Straße, die Zeppelinstraße und bis nach Königshufen“, erklärt Weigt. Die Busse werden nicht in Linie 2 und 3 unterteilt. Denn jeder der Busse, die am Bahnhof starten, fahren in Königshufen alle Ziele an: Von Marktkauf aus fahren sie durch Königshufen Mitte bis zum Wiesengrund.

Aldi-Markt statt Heiliges Grab: Diese Haltestellen werden verlegt

Zum einen muss die Haltestelle „Bahnhof“ ein Stück verlegt werden. Sie ist kommende Woche auf der oberen Berliner Straße, bei der Konditorei Kretschmer, zu finden. Weil die Busse in der Innenstadt das Ringel über Lüders- und Zeppelinstraße fahren, fallen zum anderen die beiden Haltestellen Grüner Graben und Heilige-Grab-Straße weg. Für sie gibt es eine Ersatzhaltestelle beim Aldi-Markt auf der Pontestraße, „also ganz in der Nähe“, sagt Norbert Weigt. Wer in den Ferien zum Heiligen Grab will, muss nicht weit laufen. Damit insgesamt so wenig wie möglich Fahrgäste von den Änderungen betroffen sind, hat die VGG die Weichen-Arbeiten in die Ferien verlegt.

Theoretisch hätte es für die Busse eine kürzere Route von der Innenstadt nach Königshufen gegeben. Sie hätten noch ein Stück wie die Bahn weiterfahren können: über die Heilige-Grab-Straße, über die Kreuzung mit der Friedhofstraße bis rauf zum Klinikum und dort rechts ab auf die B 99 in Richtung Marktkauf. „Wir hätten auf dieser Strecke aber immer zwei Behinderungen“, erklärt Weigt. Zum einen wäre da die Baustellenampel an der Friedhofstraße, zum anderen die Kreuzung am Klinikum. Autofahrer werden das Problem dort kennen: Will man von der Heilige-Grab-Straße nach rechts auf die B 99 Richtung Marktkauf abbiegen, muss man fix sein, die Grünphase ist sehr kurz. Nicht selten kommt es deshalb zu längeren Wartezeiten. Deshalb fahren die VGG-Mitarbeiter die längere, zeitlich aber wohl kürzere Route über Christoph-Lüders- und Zeppelinstraße.

Baustelle Postplatz: Die größere Herausforderung kommt noch

Bekanntlich wird dieses Jahr am Postplatz weitergebaut. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Auto-Verkehr, sondern auch für die Straßenbahn. Vom 8. April bis voraussichtlich September wird es Veränderungen im Fahrplan geben. Der Grund: Unter anderem wird am Postplatz ab April ein Abwasserkanal erneuert. „Dafür wird eines unserer Gleise am Postplatz rausgenommen“, erklärt Weigt. Es geht um das Stück zwischen Amtsgericht und Kirche, also die Kurve beim Schuhgeschäft Leiser. Dort laufen die Bahnschienen zweigleisig, eines fällt weg, die Bahnen können das Stück also nicht mehr gleichzeitig passieren. „Die Linie 3 wird relativ normal fahren“, erklärt der VGG-Betriebshofleiter. „Die Linie 2 wird verschoben.“ Wie auch in der nächsten Woche wird sie von Biesnitz zunächst bis zum Bahnhof Südausgang fahren. Dort können die Fahrgäste in Linie 3 umsteigen oder in den Bus B. „Wir fahren mit Einschränkungen, aber wir fahren.“