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Alle Toten sind identifiziert

Knapp eine Woche nach dem Unglück sind alle elf Todesopfer identifiziert und die meisten Verletzen aus den Kliniken entlassen - auch der Fahrer.

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© dpa

Dresden. Die Opfer des schwersten Busunglücks seit Jahren in Deutschland kamen alle aus dem Nachbarland Polen. Knapp eine Woche nach dem Unfall mit zwei Reisebussen und einem Kleintransporter auf der Autobahn 4 bei Dresden sind die fünf Frauen und sechs Männer identifiziert, wie die Polizei am Donnerstag in Dresden mitteilte. Nach mehreren Tagen hat laut Polizei auch die Untersuchung der drei beteiligten Fahrzeuge begonnen, deren Wracks und Überreste beschlagnahmt worden waren. Die meisten Verletzten konnten die Krankenhäuser inzwischen verlassen, darunter auch der Fahrer des polnischen Reisebusses, gegen den ermittelt wird.

Der Doppeldecker des Reiseunternehmens Sindbad aus Opole war in der Nacht zum Samstag aus bisher unbekannten Gründen auf einen ukrainischen Reisebus aufgefahren. Durch den Aufprall kam er ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke, raste im Gegenverkehr in einen polnischen Kleinbus, stürzte eine Böschung hinunter und überschlug sich. Die neun Insassen des Kleinbusses - vier Frauen und fünf Männer - und zwei Reisebus-Passagiere starben.

Die meisten der Todesopfer waren zwischen 32 und 39 Jahre alt, das jüngste 20, das älteste 75. 33 Verletzte wurden Mittwochnachmittag noch in Kliniken betreut, wie ein Sprecher der Dresdner Feuerwehr sagte. Die vier Verletzten aus dem ukrainischen Reisebus waren bereits entlassen. Die, die weiter- oder heimreisen konnten, wurden noch als Zeugen befragt, wie der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, Lorenz Haase, sagte.

Die Anklagebehörde ermittelt gegen den Fahrer des Sindbad-Busses wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung. Der 44-Jährige ist auf freiem Fuß, das Amtsgericht hatte den Haftbefehl wegen Fluchtgefahr abgelehnt. „Er hat bei der Polizei keine Angaben gemacht“, sagte Haase. Geprüft wird auch, ob es technische Mängel an den Fahrzeugen gab, etwa bei Bremsen und Lenkung. Angesichts der aufwendigen Analyse geht Haase von Monaten aus. „Es wird einige Zeit dauern.“ (dpa)

Alles zum Busunglück unter: www.sz-link.de/busDD