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Alle in einem Boot

Rund 80 Mannschaften starten zur Regatta Rudern gegen Krebs. Weitere Teams sind gefragt.

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© René Meinig

Von Nadja Laske

Dresden. Das mit den Daumen ist nicht so einfach. Die sollten heil bleiben. Wenn aber Laien sich ans Rudern wagen, trifft Holz gelegentlich auf Finger, und das ist schmerzhaft. Ralf Peters und Peter Stübing kennen diese Schwierigkeit. Doch die beiden haben schon ganz anderes gemeistert. Am
3. September sind sie dabei, wenn allein in Dresden 80 Boote auf der Elbe ihre Bahnen ziehen – unter dem Motto „Rudern gegen Krebs“. Die bundesweite Aktion zu unterstützen, das liegt Peters und Stübing besonders am Herzen. Inzwischen sind 22 Jahre vergangen, seit eine Krebserkrankung ihr Leben veränderte. Förmlich aus dem Alltag katapultiert wurden sie und ihre Familien durch diese Diagnose. Das Ende einer unbeschwerten Kindheit. Krankenhaus statt klettern und Fußball spielen. Auch die Schule trat weit in den Hintergrund. „Ich war damals neun Jahre alt und erinnere mich, dass vielleicht ein Mal pro Woche ein Lehrer auf die Station kam. Da ging es nur darum, rechnen und schreiben nicht völlig zu verlernen“, erzählt Ralf Peters. Peter Stübing indes war ein vierjähriger Knirps, als er schwer krank wurde. „Ich ging später auf eine Schule für Körperbehinderte und kam erst Jahre danach auf eine Regelschule.“ An diese Zeit erinnert er sich mit Grauen. Denn wirklich Fuß gefasst habe er in der neuen Klasse nie, blieb immer der Außenseiter. Inzwischen sind beide erwachsene Männer. Peter Stübing, 26 Jahre alt, arbeitet als Programmierer. Ralf Peters, 31 Jahre alt, ist nach einigen beruflichen Wandlungen zu seinem Lehrberuf Orthopädieschuhmacher zurückgekehrt.

Dem Verein Sonnenstrahl sind sie seit vielen Jahren verbunden. Auch er stellt zur Regatta ein Boot. An den Start gehen Teams von Privatpersonen, Firmen und Institutionen. Außerdem sind sogenannte Patientenboote angemeldet. Darin rudern ehemalige Krebspatienten, wie Ralf Peters und Peter Stübing. Insgesamt gehen deutschlandweit 19 000 Teilnehmer an den Start. Die Startgebühr für jedes Boot kostet 300 Euro. „Davon gehen 200 direkt in die Spendenkasse“, sagt Dr. Susanne Engmann. Sie gehört zum Organisationsteam der Dresdner Uniklinik, die das Event zusammen mit der Stiftung Leben mit Krebs und dem Sächsischen Elbe-Regattaverein veranstaltet – für eine bessere Unterstützung derer, die ihr Leben mit Krebs meistern müssen.

Team-Anmeldungen im Internet noch bis zum 22. Juli: [email protected]