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Algerier im Hochhaus wurde erstochen

Die Todesursache des in seiner Wohnung an der St. Petersburger Straße gefundenen Mannes ist geklärt. Wer der Täter ist, bleibt unklar.

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© M. Schiller

Von Andreas Weller

Dresden. Der Mann, der tot im Hochhaus an der St. Petersburger-Straße 3 gefunden wurde, ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Dessen ist sich die Polizei nach der Obduktion der Leiche sicher. Am frühen Donnerstagmorgen hatten Beamte die Leiche von Tahar B. in dessen Wohnung entdeckt. Sie wurden von einem Anwohner alarmiert, der Blutspuren im Flur gesehen hatte. Doch der Algerier war bereits tot.

Mittlerweile wurde die Leiche gerichtsmedizinisch untersucht. Mehrere Stichverletzungen sind demnach die Ursache für den Tod. Wie es zu den Verletzungen kam, ist allerdings noch unklar. „Wir ermitteln im näheren sozialen Umfeld“, so Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Es werde auch Hinweisen aus der Nachbarschaft nachgegangen, dass in der Wohnung eine weitere männliche Person gelebt haben soll. Das habe sich laut Polizei aber noch nicht bestätigt. Einen konkreten Tatverdächtigen gibt es offenbar noch nicht. Der Algerier war geschieden und Vater zweier mittlerweile erwachsener Kinder.

B. muss irgendwann in der Nacht zum Donnerstag erstochen worden sein. Mutmaßlich war der Auslöser ein Streit, der in einer handfesten Auseinandersetzung mit Waffen mündete. Der Täter muss dabei selber verletzt worden sein. Er flüchtete offenbar zu Fuß bis zur Bahnhaltestelle Pirnaischer Platz, denn dort endet die Blutspur, die er hinter sich herzog. Ob er mit der Bahn oder dem Bus geflohen oder in ein Auto eingestiegen ist, bleibt unklar. Die Polizei wertet auch Aufzeichnungen der Verkehrsbetriebe in den Fahrzeugen aus. Am Freitag waren noch nicht alle Videos gesichtet. Die Haltestelle sei aber der aktuelle Ansatzpunkt, so die Polizei.

Bisher sind sechs Hinweise von Dresdnern bei den Ermittlern eingegangen. Einige haben die Blutspur gesehen, andere machten Angaben, einen Verdächtigen beobachtet zu haben. „Es ist aber noch nichts Konkretes dabei“, so Polizeisprecher Marko Laske. Die Mordkommission, die ermittelt, hoffe auf weitere Hinweise.

Tahar B. war Ende der 1980er-Jahre als Gastarbeiter nach Dresden gekommen. Er soll vor allem in der Gastronomie gearbeitet haben. Ein Bekannter schilderte, dass die Geschäfte nicht gut liefen. (mit SZ/csp)

Die Polizei bittet um Hinweise, falls jemand etwas am Donnerstagmorgen beobachtet hat oder andere Angaben dazu machen kann unter Tel. 4832233.