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Alfred Meiche ist noch allgegenwärtig

Der Historiker setzte sich für eine Blumenfachschule in Sebnitz ein. Ihn zog es aber auch raus in die Natur und in die Felsenwelt.

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© Repro: Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Sebnitz. Am 25. Mai gedenkt Sebnitz eines berühmten Bürgers der Stadt. Vor 70 Jahren ist der Historiker und Sprachforscher Prof. Alfred Meiche gestorben. Er wurde 1946 von dem damaligen Bürgermeister Karl Seewald zum Ehrenbürger der Stadt Sebnitz ernannt. Dieser zeigte damit, dass die Stadt Alfred Meiche und seinen Forschungen viel zu verdanken hat.

Sein Hauptwerk „Historisch-topografische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna“ legte er 1927 vor. Darin beschrieb er auf der Basis historischer Quellen Orte, Schlösser, Gewässer und Berge in der Sächsischen Schweiz. Es diente ähnlichen Werken über andere deutsche Landschaften als Vorbild. Bekannt sind seine Bücher mit Sammlungen von Sagen. Seinen Professorentitel verlieh ihm der sächsische König Friedrich August III. 1909 für seine Bemühungen um die Gründung einer Blumenfachschule in Sebnitz. Meiche war Mitglied und Vorsitzender im „Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz“. Als Vorstandsmitglied des „Vereins zum Schutz der Sächsischen Schweiz“ und des Landesvereins „Sächsischer Heimatschutz“ hatte er sich für den Denkmal-, Natur- und Landschaftsschutz eingesetzt. Nachdem Meiche in den Jahren der Inflation den größten Teil seines Vermögens verloren hatte und ohne feste Anstellung geblieben war, geriet er mit seiner Familie in Not. Am 25. Mai 1947 ist er gestorben. An den Gelehrten erinnert heute der Alfred-Meiche-Wanderweg, der von Sebnitz über Hertigswalde, Saupsdorf und den Wachberg nach Hinterhermsdorf führt. Außerdem trägt das Museum seinen Namen. Dort befindet sich ein Gedenk-raum mit Möbeln aus seinem Besitz. An Meiches Geburtshaus auf der Langen Straße 12 in Sebnitz erinnert eine Gedenktafel an ihn. Und auch an seinem Todestag ist er nicht vergessen. Sebnitzer werden dem Historiker mit Blumen am Grab gedenken, so die Hertigswalderin Ute Kaufer. Ihr Onkel, der Bürgermeister Karl Seewald, hatte Meiche zum Ehrenbürger erhoben. „Er hat es sich mehr als verdient, dass man ihn ehrt“, sagt sie. Auch OB Mike Ruckh (CDU) legt am 24. Mai ein Bukett ans Grab. Der Freundeskreis Städtische Sammlungen wird ebenfalls am Grab Meiches gedenken, und der Arbeitskreis Sächsische Schweiz im Verein Sächsischer Heimatschutz trifft sich zur Exkursion auf dem Meiche-Weg.