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Alf Mahlo mit neuen Plänen

Letztes Jahr haben der Entertainer und seine Partnerin ihr Theater eröffnet. Bald gibt es auch eine Komödie für Kinder.

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© Arvid Müller

Von Julia Mossal

Radebeul. Alf Mahlo steht mitten im Raum seines Kleinen Welttheaters. Gestikulierend berichtet er von der Entstehung seines Theaters und bevorstehenden Projekten. Es ist ihm anzumerken, wie sehr ihm dieser kleine Saal mit rotem Samtvorhang und gemütlicher alter Ausstattung am Herzen liegt. Kurz vor Ende der ersten Spielzeit zieht der Entertainer Bilanz.

Zusammen mit seiner Partnerin Henriette Ehrlich hat er hier, im hinteren Teil des Restaurants Sonnenhof auf dem Anger von Altkötzschenbroda, einen Platz für viele seiner Aufführungen gefunden.

Stolz erzählt er von der liebevollen Restaurierung, inklusive venezianischer Tapete und ausziehbarer Bühne. Vieles hat er als gelernter Handwerker selbst gestaltet. Auch für die Installation der Technik im Wert von rund 50 000 Euro brauchte er keine Firma. Den beiden Schauspielern wurde auch angeboten, die Kneipe mit zu übernehmen. Doch das war keine Option für sie. „Man muss bei seinem Kerngeschäft bleiben“, sagt Mahlo.

Und das lief in den ersten Monaten offenbar richtig gut. Die Wahl-Reichenberger sind zufrieden mit der Besucherzahl ihres für 90 Zuschauer ausgelegten Theaters. Rund 30 Vorstellungen haben sie bisher gespielt. 2 000 Besucher kamen. Ob Weihnachtshow, Silvestergala oder Kneipensingen – meist waren die Stücke ausverkauft.

Offiziell eröffnet wurde das Theater im letzten Oktober mit der Premiere von „Der Kurschatten vom Bilz-Sanatorium“. Das Stück hat einen historischen Bezug zu Radebeul und erzählt die Geschichte von Naturheilkundler Eduard Bilz. Eine Krimikomödie. Wenn es lustig zugeht, fühlen sich Ehrlich und Mahlo wohl. „Wir wollen die Leute mit Leichtigkeit in der Schwere der Zeit beglücken“, sagt der Schauspieler.

Die beiden erzählen aber auch, dass mehr hinter einem Theaterstück steckt, als viele denken. Noch bevor sich der Vorhang zum ersten Mal öffnet, fließen 20 000 Euro in die Produktion, unter anderem in Requisiten, Kostüme und Technik. „Es ist ein ernsthaftes Geschäft, bei dem man gut kalkulieren muss.“ Außerdem schreiben die Künstler alle Stücke selbst.

Vor den Aufführungen können die Besucher im Sonnenhof auch zu Abend essen. Pflicht ist das aber nicht. Wer möchte, kann auch nur das Stück besuchen. „Wir wollen keine elitären Preise“, sagt Mahlo. So ist der Preis der Eintrittskarte in Essen und Theaterstück aufgeteilt. Beides kostet jeweils 24,50 Euro. Ein Angebot, das auch viele Firmen für Mitarbeiterfeiern gerne nutzten.

Nach den ersten Monaten planen die Schauspieler nun Neues. Mahlo, der zusammen mit Ehrlich selbst einen achtjährigen Sohn hat, arbeitet an seinem ersten Stück für Kinder. „Die schönsten Märchen ... in 70 Minuten“ sind durch ihre komödiantische Art auch für Erwachsene geeignet. „Wir bringen alles ein bisschen durcheinander.“ Die Premiere ist am 3. Juni um 15 Uhr. Auch ein neues Solostück ist geplant. Gesellschaftspolitisch, wirtschaftlich und psychologisch wichtig soll es werden. „Mehr will ich dazu aber noch nicht sagen“, bleibt Mahlo geheimnisvoll.

Im Juli gönnen sich die beiden Theaterbesitzer eine Sommerpause, bevor sie im August in die neue Spielzeit starten.

Alle Termine für die aktuelle und die nächste Spielzeit sind unter www.kleines-welttheater.de abrufbar.