Von Ralph Schermann

Die Landskron-Herolde zu Görlitz trommeln und blasen Alarm. „Wollen sie nicht aussterben, brauchen sie dringend Hilfe“, sagt der ehemalige Organisationsleiter der Truppe und jetzige „Ehren-Herold“, Alfred Noack. Die einst so stolze Truppe wird schlicht und einfach älter. Schon gibt es Probleme, alle Angebote zu Auftritten anzunehmen und bewährte Aktionen wie die Reisen zu Zipfeltreffen und Altstadtfest-Eröffnungen in bisher gewohnter Musikantenstärke zu besetzen.

Es wäre schade, ein Ensemble zu verlieren, das geholfen hat, Görlitz bundesweit bekannter zu machen. „Wir brauchen also dringend Nachwuchs, wir brauchen Fanfarenbläserinnen und -bläser, wir brauchen Trommlerinnen und Trommler“, bestätigt Ensembleleiter Uwe-Torsten Kerl: „Wir freuen uns über jeden neuen Mitstreiter.“

Die Landskron-Herolde treten in historisch nachempfundenen Kostümen auf. Sie fühlen sich dem Erhalt der Musik mit Fanfaren, Lyra und Schlagzeug verpflichtet. Das Repertoire umfasst vorrangig Aufführungen von Märschen, die von alters her zu den klassischen Stücken der Fanfarenmusik zu zählen sind. Begleitend gehören einige volksliedhafte Titel dazu.

Die Gründung geht auf 1996 zurück. Damals feierte Görlitz das 925. Stadtjubiläum mit einem umfangreichen Festumzug, angeführt von sechs Herolden. Diese fanden das ausbaubar – die Landskron Herolde wurden gegründet. Alle Gründungsmitglieder kannten sich zudem von früher, nämlich vom Fanfarenzug des Zentralen Pionierensembles Görlitz, betreut unter anderem vom Organisationschef Alfred Noack: „Insofern ist die Geschichte der Herolde eng mit der Geschichte dieses Vorgänger-Ensemble verbunden.“

Deshalb dachten Noack und Kerl zuerst auch daran, sich mit ihrem Hilfe-Ruf an die vielen ehemaligen Fanfarenzug-Mitglieder zu wenden. „Da waren schon einige hoch talentierte Musikanten darunter, und da gibt es sicher noch ein paar jung gebliebene Exemplare“, hoffen sie ebenso wie auf alle anderen Interessenten für die Landsknechts-Trommeln und Fanfaren.

Die Landskron-Herolde treffen sich ab dem 7. März immer dienstags, 20 Uhr, in der Landskron Brauerei. Dort und bei Uwe Kerl können sich auch neue Interessenten melden.