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Alarm an der 56. Oberschule

Das historische Schulhaus und ein moderner Anbau sind pünktlich fertig geworden. Nur an der Technik hapert es noch.

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© Sven Ellger

Von Marcus Herrmann

Mit zufriedenen Gesichtern stehen Albrecht Herrmann und Christian Beyer vor dem neuen Eingang der 56. Oberschule „Am Trachenberg“ an der Aachener Straße 10. Als Projektleiter des Hochbauamtes und Projektmanager der Dresdner Firma team project sind beide für die Schulsanierung zuständig. Zusammen haben sie die 2012 begonnene Erneuerung des Erlweinbaus koordiniert und den neuen Anbau geplant. Beides zusammen kostete knapp 15 Millionen Euro. Ein gutes Drittel hat der Freistaat übernommen.

So sieht die neue Schulmensa aus, die auch für Veranstaltungen geeignet ist.
So sieht die neue Schulmensa aus, die auch für Veranstaltungen geeignet ist. © Sven Ellger
Blick von oben auf die moderne Zweifeldsporthalle der Schule.
Blick von oben auf die moderne Zweifeldsporthalle der Schule. © Sven Ellger

Seit Beginn des neuen Schuljahres am letzten Montag haben Lehrer und knapp 500 Schüler die beiden Gebäudeteile, die neuerdings direkt miteinander verbunden sind, in Beschlag genommen. Die Zeit, da sie im Ausweichquartier – einem Plattenbau am Terrassenufer – lernen und unterrichten mussten, ist vorbei. „Es ist so gut wie alles pünktlich fertig geworden. Die dreimonatige Verzögerung wegen der maroden Decken des Altbaus haben wir aufgeholt. Der Unterricht und Schulsport konnten wie vorgesehen starten“, sagt Herrmann. Neu ist so ziemlich alles am und im Schulkubus.

So etwa der Eingang zwischen dem sanierten Alt- und dem Erweiterungsbau. Er ist geprägt von zwei großen Glastüren. Entlang der vorderen Fassade stehen elf Lichtstelen, die die Front in der dunklen Jahreszeit ausleuchten. Vom Eingang der Oberschule gelangen die Schüler in wenigen Schritten in die ebenfalls neue Zweifeld-Sporthalle mit Fußbodenheizung und Prallwand. Ihre weiche Beschichtung verhindert, dass Schüler sich beim Aufprall auf den Hallenboden verletzen“, erklärt Christian Beyer. Der Diplomwirtschaftsingenieur unterstützt Herrmann bei der Koordination der Bauleute. Als Außensportplatz, ergänzt er, würde zukünftig das Gelände von Motor Trachenberge dienen, das nur wenige Meter entfernt liegt. Vereins- und Schulsportler werden sich diesen teilen. „Vor Ort wurden eine neue 100-Meter-Laufbahn, eine Weitsprunganlage, ein Kleinfeld sowie ein Gymnastikareal neu gebaut“, berichtet Herrmann.

Durch das nach historischen Plänen sanierte Treppenhaus geht er in den ersten Stock hinauf. Hinter einer der sanierten Zimmertüren verbirgt sich die Multi-Media-Bibliothek mit vier Computerplätzen und einer bequemen Sitzecke. „Natürlich gibt es auch die klassischen Bücherregale mit Lernmaterialien. In der neuen Bibo können die Schüler entspannt lernen oder etwas nachschlagen“, sagt Herrmann.

Neue Mensa ist verwandlungsfähig

Weiter geht es in die erste Etage des Erweiterungsbaus. Hier befindet sich die Mensa der Schule, die bei Bedarf auch in einen Veranstaltungsraum verwandelt werden kann. Dort schließt sich eine große Terrasse an. „Früher mussten unsere Schüler in der Grundschule nebenan speisen. Jetzt haben sie es viel besser“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Andrea Petrás. Überhaupt sei es im Schulhaus freundlicher und mache einen saubereren Eindruck als vorher, sagt sie. Probleme gibt es momentan noch mit einigen elektronischen Anlagen. So springt etwa die Alarmanlage häufig einfach von alleine an. „Die Elektriker arbeiten daran sowie an den neuen Beleuchtungen im Schulhaus oder der Technik in einigen Fachkabinetten“, sagt Herrmann. Noch in dieser Woche sollen möglichst alle Probleme behoben werden. Neue Fachräume entstanden für die Fächer Biologie, Physik und Chemie. Auch einen Aufzug gibt es jetzt im sanierten Altbau.

„Wer ihn nutzt und für welche Zwecke entscheiden die Lehrer“, sagt der Projektleiter und geht vom Fahrstuhl aus im Erdgeschoss weiter bis in die fertige Schülerküche mit vier Kochplatten, Küchenherden und Kühlschränken. „Hier können die Schüler unter tollen Bedingungen ihre Kochkünste verbessern“, sagt er lächelnd. Ähnlich modern geht es zukünftig in den Werkräumen zu. Neue Brennöfen, Kreissägen und Bohrmaschinen warten hier auf ihre Benutzung. „Insgesamt hat sich nicht nur die äußere Hülle der Schule verschönert, sondern auch die Bedingungen für den Unterricht haben sich verbessert. Letztlich ist das das Fundament für eine noch bessere Lehre“, so Herrmann. In den nächsten Wochen sollten die Schüler ihr neues Domizil kennen- und die neuen Möglichkeiten schätzen lernen.