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Ahnenforschung bis 1330

6.500 Personen aus mehr als 2.100 Familien gehören zum Stammbaum der Roßbergs. Die Forschung ist noch nicht beendet.

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© Dietmar Thomas

Von Peggy Zill

Von der Enkeltochter, die 1999 geboren ist, bis zum Ur-Opa, der 1865 verstarb, hängen sie alle an seiner Wand. Wolfgang Roßberg beschäftigt sich seit acht Jahren mit seiner Familie.

Der riesige Stammbaum ist aber nur die Spitze des Eisbergs. 6.500 Namen und mehr als 2.000 Familien hat Wolfgang Roßberg unterdessen gesammelt und in ein spezielles Computerprogramm eingetragen. „Die sind aber noch nicht alle miteinander verknüpft“, erklärt der 65-Jährige. Bis circa 1330 kann er seinen Stamm zurückverfolgen. Der beginnt mit Heinrich von Roßberg, der in Clanzschwitz bei Ostrau einen Pferdnerhof betrieb. In der Familie gab es viele Richter, Großbauern und später kamen Handwerker hinzu.

Wer Ahnenforschung betreibt, braucht Zeit und auch etwas Glück. Wolfgang Roßberg bekam vor einer Weile von einer Tante einen Stammbaum. Den ließ er aber zunächst liegen. „Man hätte früher anfangen und die Großeltern fragen und alles aufschreiben müssen, was sie noch wissen“, so Roßberg. Er hat es auch ohne deren Hilfe sehr weit gebracht. Und da kam das Glück ins Spiel. Roßberg lernte eine Frau aus Freiberg kennen, die eine geborene Roßberg ist und sich ebenfalls mit ihren Ahnen beschäftigte. Sie hatte herausgefunden, dass im Staatsarchiv Leipzig Unterlagen sind. Frühere Roßbergs hatten Familienforscher beschäftigt, die in alten Kirchenbüchern recherchiert haben. „Das war mein Fundus“, so Roßberg. „Im Archiv sind die Bücher auf Mikrofilm. Wenn sie ordentlich geführt wurden, stehen da nicht nur die Namen der Gesuchten, sondern auch die des Vaters, der Mutter und die Berufe.“ Eine große Hilfe waren Roßberg auch ein Buch zur „Sippenforschung“ im Jahnatal und die familiengeschichtlichen Mitteilungen der Sippe Roßberg.

Grabstein in den USA aufgetaucht

Dank des speziellen Computerprogramms, das bis zu einer bestimmten Datenmenge kostenlos ist, kann er die Daten übersichtlich sammeln. Und damit auch mit anderen Ahnenforschern aus aller Welt in Kontakt treten. „Da meldete zum Beispiel mal einer, dass in den USA ein Grabstein von einem Roßberg, der aus Starbach stammte, aufgetaucht ist. Der hatte mit meinem Stamm aber nichts zu tun“, so Wolfgang Roßberg. Nicht alle mit demselben Nachnamen seien miteinander verwandt.

Wer sich mit seinen Vorfahren und seiner Herkunft beschäftigen möchte, dem rät Wolfgang Roßberg, als erstes im Internet zu suchen. Wer dort auf bestimmten Seiten seinen Familiennamen eingibt, findet schnell heraus, wo dieser am häufigsten vorkommt. „Das ist ein erster Anhaltspunkt, wo die Familie ihren Ursprung hat“, so Roßberg. Ob im Staatsarchiv etwas über die Familie zu finden ist, lässt sich ebenfalls online herausfinden. Auch in diversen Foren tauschen sich andere Familienforscher aus. Im Kirchenamt in Dresden können außerdem die alten Kirchenbücher eingesehen werden – meist allerdings in Sütterlinschrift, die nicht mehr jeder lesen kann. „Außerdem muss man vorher einen Antrag stellen und sich anmelden. Das kann bis zu drei Monate dauern und kostet auch“, erklärt der Chorener.