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AfD wirft einige Rechtslastige raus

Zwei Mitglieder mit rechter Vergangenheit mussten gehen. Einem weiteren droht ein Ausschlussverfahren, weil er gleichzeitig in der NPD ist.

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© dpa

Für die AfD Sachsen ist es inzwischen eine Frage der politischen Hygiene: die Vergangenheit einiger ihrer Mitglieder. Zwei davon müssen sich nun eine neue politische Heimat suchen, einer hat schon eine. Wie Generalsekretär Uwe Wurlitzer mitteilte, habe eine Person die Partei freiwillig verlassen. Dabei handelt es sich um einen Mittdreißiger aus Zwickau, der Mitglied der rechtsextremistischen Rockband „Blitzkrieg“ gewesen sein soll. Auch ein Fördermitglied aus Dippoldiswalde sei selbst ausgetreten.

Unklar ist derzeit noch, auf welchem Weg Martin Hering aus der Sächsischen Schweiz die Partei verlässt. Der Betreiber eines „nationalen“ Versandhauses in Bad Schandau sitzt für die rechtsextreme NPD im Gemeinderat seines Heimatortes Gohrisch. Laut AfD-Sprecher Julien Wiesemann müsse geklärt werden, ob er überhaupt rechtmäßiges Mitglied sei, weil er die NPD-Mitgliedschaft verschwiegen hatte. Laut AfD-Satzung dürfen Mitglieder nicht gleichzeitig in einer konkurrierenden Partei Mitglied sein. Ein Schiedsgericht des Landesverbandes soll darüber im Oktober befinden, so Wiesemann weiter. Andernfalls werde Hering, der nach eigenen Angaben seit seinem 18. Lebensjahr NPD-Mitglied ist, definitiv aus der Partei ausgeschlossen.

Der Betreiber eines Pirnaer Bekleidungsgeschäfts namens „Rottweiler Ink“ darf dagegen bleiben. Die Vorwürfe gegen ihn seien „an den Haaren herbeigezogen“, so Wiesemann weiter. Auch ein 40-jähriger Dresdner, dem ebenfalls ein Parteiausschlussverfahren drohte, bleibt weiterhin Mitglied. Der Unternehmer war in den Neunzigerjahren unter anderem als Gastredner für die rechtsextreme Wiking-Jugend aktiv. Die Organisation wurde später vom Bundesinnenministerium verboten. Generalsekretär Wurlitzer bezeichnete dies als Jugendsünde, der Werdegang des Mannes zeige das. (two)