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AfD will Ex-Mitglied nicht im Stadtrat haben

Die Partei fordert Detlev Cornelius nach dem Austritt zum Rücktritt auf. Der Dresdner will allerdings im Stadtrat bleiben.

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Detlev Cornelius hat die Alternative für Deutschland (AfD) in der vergangenen Woche verlassen. Dass der Dresdner weiter im Stadtrat sitzen will – partei- und fraktionslos –, passt seiner ehemaligen Partei offenbar gar nicht. „Da Herr Cornelius deutlich gemacht hat, dass er die AfD-Stadtratsfraktion zukünftig nicht mehr unterstützen und sich politisch anders orientieren möchte, fordern wir ihn dazu auf, konsequent zu sein und als Stadtrat zurückzutreten“, sagt Jürgen Schulz, Vorsitzender des Stadtverbandes.

Seinen Rückzug aus Partei und Fraktion hatte Cornelius mit dem Austritt von Ex-Bundeschef Bernd Lucke begründet. Das relative Gewicht der Partei hätte sich nach rechts verschoben, so der Politiker. Ihm sei das zu unsicher, wohin sich die AfD entwickelt. „Ich werde auch weiterhin Stadtrat sein“, sagte Cornelius am Donnerstag.

Klare Worte findet der Stadtverband für diese Argumentation: „Seine Aussagen sind von der Vorstellung geprägt, in der bundesweiten Ausrichtung der AfD habe es einen ‚Rechtsruck‘ gegeben“, sagt Jürgen Schulz. Dies entbehre jedoch jeder Grundlage. Mit der Wahl des neuen Vorstands sei kein neues Parteiprogramm verbunden. „Anderslautende Meldungen in vielen Medien sind falsch.“ Einen weiteren Austritt kann sich die AfD-Fraktion nicht leisten – dann verliert sie den Fraktionsstatus. (SZ/sr)