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Ärztehaus geht in Betrieb

Am Felsenkeller ist ein modernes Gebäude für Arztpraxen entstanden. Die ersten haben nun geöffnet.

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© Marko Förster

Von Christian Eissner

Pirna. Christoph Axthelm ist auf Entdeckertour. Der Pirnaer Kardiologe testet Lichtschalter in seiner neuen Praxis, räumt stolperfallen-verdächtige Feuerlöscher aus dem Weg und rückt die Stühle im Wartezimmer zurecht. Ein paar Umzugskisten auf dem Flur lassen den Stress der vergangenen Wochen erahnen, aber ansonsten sieht im „Cardiologicum“ am Felsenkeller alles ziemlich komplett aus – auch wenn an dem großen modernen Gebäude neben dem Netto-Supermarkt außen und auch in anderen Etagen noch kräftig gewerkelt wird.

Das Ärztehaus am Felsenkeller.
Das Ärztehaus am Felsenkeller. © Marko Förster

Am heutigen Montag eröffnet Dr. Axthelm seine kardiologische Praxis am neuen Standort. Er hatte lange nach einer geeigneten Immobilie in Pirna gesucht, bevor er im Frühjahr 2014 mangels Alternativen beschloss, neu zu bauen. Knapp vier Millionen Euro hat der Arzt dafür investiert. Anfängliche Sorgen, das Projekt könnte zu groß sein, zerstreuten sich schnell, denn der Herzspezialist war nicht der einzige Arzt in Pirna, der sich moderne Praxisräume in zentraler Lage wünschte.

Und so wird sich das neue Ärztehaus nach und nach mit Praxen füllen. Die Kinderärztin Katrin Köhler, die zuvor auf dem Sonnenstein niedergelassen war, hat den Umzug zum Felsenkeller 1a schon in der vergangenen Woche geschafft, auch die Ergotherapeutin Annett Hennig arbeitet bereits seit einigen Tagen im Haus. Gemeinsam mit der kardiologischen Praxis von Dr. Axthelm und seinen Kolleginnen nimmt nun auch die angeschlossene Praxis der Hausärztin Christine Rasche die Arbeit auf.

Es folgen der Chirurg Sven Barthel, der mit seiner Praxis von der Rottwerndorfer Straße an den Felsenkeller zieht, und mit Kerstin Rücker wird auch eine Ärztin für traditionelle chinesische Medizin hier eine Praxis eröffnen. Die Pirnaer Gynäkologin Annett Ebert schließlich wird Anfang Januar 2017 von der Siegfried-Rädel-Straße ins Ärztehaus umziehen. Im Haus kann damit ein breites Spektrum medizinischer Versorgung angeboten werden.

Bei so vielen Ärzten liegt es natürlich nahe, am Felsenkeller eine Apotheke unterzubringen. Genau das ist auch geplant. Im Erdgeschoss des Hauses wird die Lilien-Apotheke aus Dresden-Johannstadt eine Zweigstelle eröffnen. „Diese Woche soll mit der Einrichtung begonnen werden, Anfang November kann hoffentlich schon Eröffnung sein“, sagt Christoph Axthelm. Abgerundet wird das Angebot von einer Filiale des Sanitätshauses Meditech Sachsen. Und damit ist das Gebäude voll.

„Unsere ursprüngliche Planung hat vorgesehen, im Obergeschoss behindertengerechte Wohnungen zu bauen“, erzählt Christoph Axthelm, „aber das Interesse der Ärzte war so groß, dass dafür nun kein Platz mehr ist.“ Schlimm findet der Kardiologe das ganz und gar nicht. „Jeder Mediziner, der hier mit seiner Praxis einzieht, kann sich räumlich verbessern. Das kommt nicht nur den Patienten zugute, sondern auch dem jeweiligen Team, weil es nun bessere Arbeitsbedingungen hat.“ Der Neubau bietet helle und freundliche Räume, zeitgemäße Haustechnik, und auch auf Energie-Effizienz wird Wert gelegt. Ein eigenes Blockheizkraftwerk versorgt das Gebäude mit Wärme und Strom.

Ein wenig Kopfzerbrechen hat dem Bauherren die angespannte Parkplatz-Situation in Pirnas Innenstadt bereitet. Schließlich sollen die Patienten nicht nur kurze Wege vom Arzt zur Apotheke, sondern auch vom Auto in die Praxis haben. So wurde im Erdgeschoss des Hauses ein Parkdeck mit 18 Plätzen angelegt, acht weitere Stellplätze gibt es in unmittelbarer Nähe.

Selbst an diejenigen, die Angehörige zum Arzt begleiten, ist im Felsenkeller 1a gedacht. Sie können die Wartezeit demnächst in einem kleinen Café verbringen, das der Pirnaer Gastronom Marcel Mieth (Kostbar) betreiben wird. „Es ist ja immer ein bisschen unangenehm, wenn man als Begleitperson im Wartezimmer einen Stuhl blockiert“, sagt Christoph Axthelm. „Da ist die Möglichkeit, gleich im Haus zwischendurch mal einen Kaffee trinken zu gehen, sicher nicht schlecht.“