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Ärger unterm Wasserturm

Bei Punktspielen der Fußballer ist der Gehweg oft zugeparkt. Ein Anwohner will das nicht länger hinnehmen.

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© Werner Geyer

Von Eric Weser

Strehla. Wenn Strehlas Fußballer ein Heimspiel haben, kann es eng werden unterm Wasserturm. Vor allem Autos stehen dann dicht geparkt an der Feldstraße. Manchmal auch dort, wo das gar nicht erlaubt ist – auf dem Gehweg. „Das passiert hier immer wieder“, sagt Werner Geyer, der das Ganze auf Fotos festgehalten hat. Der Strehlaer wohnt gleich um die Ecke. Seit Jahren ist ihm die regelmäßig wiederkehrende Situation ein Dorn im Auge. „Die Fußgänger müssen auf der Straße gehen, weil die Fußwege zugestellt sind“, sagt Geyer. Und das sei gefährlich. Zwar sei das Wohngebiet am Wasserturm als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Doch viel zu wenige hielten sich daran. Die Zustände will der Anwohner nicht mehr hinnehmen.

Wie man die Sache in den Griff bekommt, liegt für den Werner Geyer auf der Hand: Sind die vorhandenen Parkmöglichkeiten ausgeschöpft, müssen Sportler und Fans auf die Leckwitzer Straße ausweichen, also auf die gegenüberliegende Seite des Sportplatzes. „Dort gibt es circa 40 Plätze“, schätzt Geyer.

Ruf nach Stadt-Kontrollen

Den Fußballern und ihrem Anhang könne man durchaus abverlangen, ein paar Extra-Meter zu laufen, meint der Strehlaer. Damit die Sportplatz-Besucher die Parkmöglichkeit auch finden, solle der Sportverein Einweiser einsetzen.

Bei den Strehlaer Fußballern hört man laut Uwe Seidel jetzt zum ersten Mal von dem Problem. Bei ihm hätten sich bisher noch keine Anwohner über das Parken während der Wochenend-Spiele beschwert, sagt der Abteilungsleiter und stellvertretende Vereinschef. Strehlas Kicker würden die schon vor Jahren eigens angelegten Parkplätze vorm Spielfeld nutzen, sagt Seidel. Viele kämen auch gar nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß zum Spiel. Dass es an manchen Wochenenden eng auf der Feldstraße wird, kann Uwe Seidel aber bestätigen. Auch vor zwei Wochen, als Werner Geyers Fotos entstanden, sei einiges los gewesen am Sportplatz. „Da war Derby gegen Canitz, da kommen oft viele Gäste rüber“, sagt Seidel. Im Verein könne man noch einmal auf die Situation hinweisen. Besucher mit einem eigenen Parkverantwortlichen einzuweisen, hält Uwe Seidel allerdings für kaum machbar. „Wir können den Leuten zwar sagen, dass sie woanders parken sollen. Aber wenn sie es dann nicht machen, was sollen wir tun? Wir sind ja nicht weisungsbefugt.“ Eine Erfahrung, die Werner Geyer auch schon machen musste. Als er Sportplatz-Besucher auf ihre Parksünden hinwies, habe er derbe Abfuhren bekommen, erzählt er.

Echte Sanktionsmöglichkeiten hätte dagegen die Stadt Strehla, meint Werner Geyer. Schon vor Jahren habe er im Rathaus dafür plädiert, dass die Stadt kontrolliert, sei damit aber abgeblitzt, sagt der Anwohner. Dabei ließe sich die Stadtkasse doch leicht auffüllen, würde man nur die Parksünder abkassieren. „Das Geld liegt auf der Straße“, meint Werner Geyer.

Im Rathaus ist das Problem bekannt. Deshalb habe man sich bemüht, neue Parkflächen an der Feldstraße zu schaffen, sagt Hauptamtsleiterin Martina Knichale. Da die oft nicht ausreichen, wolle man nach der Winterpause zusammen mit dem Sportverein nach Wegen und Möglichkeiten suchen, die Sache zu entschärfen.

Die Stadtpolitesse habe bereits Kontrollen gemacht und kassiert. Den Spielplan gänzlich abzusichern, sei jedoch nicht möglich. „Aber es werden weitere Kontrollen folgen“, so die Rathaus-Sprecherin.