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Ärger ums Straßenlicht

In einigen Ortsteilen von Schirgiswalde-Kirschau ist es ab 23 Uhr stockdunkel, in anderen bleiben die Laternen an. Jetzt soll eine einheitliche Regelung her.

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© Robert Michalk

Von Katja Schäfer

Schirgiswalde-Kirschau. Heftige Diskussionen gibt es in Schirgiswalde-Kirschau derzeit um die Straßenbeleuchtung. „Es kann nicht sein, dass es in Kirschau ab 23 Uhr stockdunkel ist. Das ist doch auch in der Woche keine Zeit, wo schon alle zu Hause sind“, empört sich der Kirschauer Ortsvorsteher Andreas Fröde und fügt an: „Das ruft zu Recht den Unmut der Leute hervor“.

Für Ärger sorgt dabei auch, dass anderswo im Stadtgebiet das Straßenlicht durchgehend an bleibt. Zum Beispiel in Schirgiswalde. Dort leuchtet an der Ortsdurchfahrt jede dritte Laterne die ganze Nacht durch. Ein modernes Schaltsystem ermöglicht das, erklärt der Schirgiswalder Ortsvorsteher Patric Jung, betont aber: „In den übrigen Bereichen geht auch in Schirgiswalde das Licht bis auf einige wenige Ausnahmen um 23 Uhr aus“. In Rodewitz hingegen herrscht so wie in Kirschau ab 23 Uhr überall Finsternis. Über diese Unterschiede, die noch aus der Zeit vorm Zusammenschluss zu einer Stadt herrühren, ärgern sich viele. „Das kann nicht sein“, findet Jürgen Klar aus Kirschau, der für die FDP im Stadtrat sitzt. Und sein Fraktionskollege Steffen Hoffmann aus Rodewitz fügt an: „Wir sind schließlich eine Stadt“. Bürgermeister Sven Gabriel (FDP) begründet die Unterschiede vor allem mit den technischen Gegebenheiten. Während an der Staatsstraße im Ortsteil Schirgiswalde die Laternen so verkabelt sind, dass jede dritte separat angesteuert werden kann, hängen in Rodewitz sämtliche Lampen an einem Strang – um nur zwei Beispiele zu nennen.

Variante gilt als akzeptiert

„Die technischen Parameter interessieren uns weniger“, entgegnet Andreas Fröde und fordert: „Die Schaltzeiten sollen vereinheitlicht werden!“ Er spricht sich dafür aus, dass an Staats- und Kreisstraßen das Licht durchgehend an bleibt. Auch an anderen wichtigen Strecken – als Beispiel nennt er in Kirschau die Mönchswalder Straße – soll es so sein. Im übrigen Gebiet kann die Beleuchtung seiner Meinung nach zwischen 0 und 4.30 Uhr ausgehen.

Die in Schirgiswalde derzeit praktizierte Variante ist laut Patric Jungs Aussagen von den Einwohnern akzeptiert. Dennoch äußert er: „Es wäre schön, wenn wir noch weitere Bereiche durchgehend beleuchten könnten. Denn das ist wichtig für das Sicherheitsgefühl.“ Die Schaltzeiten im gesamten Stadtgebiet zu vereinheitlichen, findet er in Ordnung, betont jedoch: „Das Niveau sollte dabei aber nirgends schlechter werden, sondern nur besser.“ Das meint: Es sollte nicht etwa um der Einheitlichkeit willen auch in Schirgiswalde künftig nachts das Licht komplett ausgehen, weil es in Rodewitz aus ist, sondern dafür gesorgt werden, dass an mehr Stellen als bisher die Laternen an bleiben können.

Technische Gegebenheiten untersuchen

Beim Rodewitzer Ortsvorsteher Heero Wirth hat sich bisher noch kein Einwohner über die Straßenbeleuchtung beschwert. Doch er würde es sinnvoll finden, dass wenigstens jede zweite Straßenlampe durchgehend an bleibt. Ähnlich sieht das der Crostauer Ortsvorsteher Jörg Berger. „Es wäre eine Möglichkeit, jede dritte Lampe an zu lassen, damit es nicht restlos finster wird“, sagt er. Das sei mit ein paar technischen Veränderungen durchaus möglich, weiß der Elektromeister.

Um so etwas vornehmen zu können, müsste allerdings erst mal untersucht werden, wie die technischen Gegebenheiten in den einzelnen Orten genau sind, erklärt der Bürgermeister. Das koste ebenso Geld wie eventuelle Umbauten. Deshalb sagt Sven Gabriel: „Im ersten Schritt können wir nur über einheitliche Schaltzeiten sprechen.“ Er hat dazu inzwischen auch konkrete Vorstellungen: „Meine Zielrichtung ist es, dass die Straßenlampen künftig nur zwischen 0 und 4 Uhr ausgeschaltet werden; überall im Stadtgebiet einheitlich“. Diesen Vorschlag will Sven Gabriel bei der nächsten Stadtratssitzung am Donnerstag kommender Woche zur Diskussion stellen.