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Ärger um das Verkehrsleitsystem

Die Beschilderung sei auf Autofahrer fokussiert, kritisiert DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. Er fordert mehr Hinweise auf Busse und Bahnen.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Andreas Weller

Wer über die großen Einfallstraßen nach Dresden kommt, liest in der Regel „flüssiger Verkehr Richtung Zentrum“. Das Verkehrsleitsystem der Stadt weist Autofahrern den Weg in die Innenstadt, und wenn sie sich dem Zentrum nähern, werden auf weiteren Tafeln freie Parkplätze angezeigt. Für Verkehrsbetriebe-Vorstand Andreas Hemmersbach ist das eine Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs, wie Autos in der Amtssprache genannt werden.

„Die Wegweisung für Autofahrer ist in Dresden zum Teil mit sehr viel Liebe gemacht“, sagte Hemmersbach bei der Tagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen. „Ich würde mir wünschen, dass hier auch der Nahverkehr erwähnt wird.“ Die Beschilderung wird vom Straßen- und Tiefbauamt der Stadt bestückt und gesteuert. „Wenn man tatsächlich eine Veränderung in der Stadt will, würde ich mehr Engagement von dort erwarten“, fordert Hemmersbach. Er meint, dass die Politik ständig das Ziel erklärt, Autos möglichst aus der Innenstadt zu halten und dass mehr Leute auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad umsteigen.

Wer in Pennrich oder Gorbitz nach Dresden hineinfährt, sieht dort große Schilder, dass man ungehindert Richtung Zentrum kommt. „Für die Park&Ride-Plätze dort gibt es nur einen kleinen Hinweis“, kritisiert Hemmersbach. Zu Striezelmarktzeiten entstehe Verkehrschaos, sodass Busse nicht durchs Zentrum kommen.

Reinhard Koettnitz, Chef des Straßenbauamts, versteht die Aufregung nicht. „In Kaditz, Prohlis und Gompitz wird klar auf die P&R-Plätze verwiesen und die Abfahrtszeiten der Bahnen werden in Echtzeit auf Schildern angezeigt.“ Die DVB haben sich ihm gegenüber bislang nie beschwert. „Für den Striezelmarkt haben wir seit dem vergangenen Jahr ein Verkehrskonzept und das Leitsystem zeigt an, wenn die Stadt voll ist. Wenn es aus Sicht der DVB etwas zu verbessern gibt, freue ich mich auf konkrete Vorschläge von dort“, so Koettnitz.