Merken

Ärger über Tretminen-Alarm

Der SZ-Beitrag zu den nach der Schneeschmelze auftauchenden Hundehaufen in Radeberg hat eine hitzige Diskussion ausgelöst.

Teilen
Folgen
© Leserfoto: Ralf Suhr

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Na klar, das Thema ist ein echtes (Tret)Minenfeld! Und so fielen die Reaktionen auf unseren gestrigen Beitrag zum Ekel-Eklat im Radeberger Stadtzentrum auch dementsprechend heftig aus. Denn nachdem nun der Schnee der vergangenen Winterwochen weggetaut ist, „tauchten“ bisher darunter gut versteckte Hinterlassenschaften der Radeberger Vierbeiner auf. Und zwar nicht nur zu Häufchen, sondern wahrlich zu Hauf! Besonders schlimm, so hatte SZ-Leser Ralf Suhr per Foto festgehalten, sieht es auf der Wiese unterhalb der Leithen an der Pulsnitzer Straße aus, also mitten drin, im Herzen Radebergs …

Dass es noch weitere, mit Hundehaufen fast schon übersäte Straßen in Radeberg gibt, darauf verweist zum Beispiel Dorina Steiner auf der Facebook-Seite der Radeberger SZ: „Richtung Bahnhof ist es richtig eklig!“, ärgert sie sich. „Mein Sohn und ich müssen den Weg laufen, um zum Kindergarten zu kommen …“ Dabei gebe es hier sogar Eimer für die Hundebeutel, schreibt sie – nur würden die eben nicht genutzt. „Und die, die man anspricht pöbeln einen voll und laufen weiter“, so ihre Erfahrung. Zustimmung kommt unter anderem von SZ-Leserin Grit Voigt: „Bin schon mehrmals mit dem Kinderwagen reingefahren – vor allem toll, wenn der Kinderwagen dann beim Arzt steht und das ganze Treppenhaus riecht“, beschreibt sie.

Auch Facebook-Nutzerin Jana Loose ärgert sich über die Ignoranz so manchen Hundehalters: „Man sieht es so oft: kaum ein Hundehalter räumt es weg, vor allem in den Abendstunden wird einiges liegengelassen“, hat sie beobachtet. SZ-Leserin Michaela Vogel verweist darauf, dass man sich das Thema möglichst schon vorm Kauf eines Hundes durch den Kopf gehen lassen sollte: „Ich finde es eklig, die noch warme Kacke in der Tüte auflesen zu müssen.“ Aber genau darüber müsse man sich im Klaren sein, „bevor er sich einen Hund anschafft“, findet sie.

Der Stadtverwaltung sind jedenfalls die Hände gebunden, so Stadtsprecher Jürgen Wähnert. „Natürlich ärgert uns das Thema“, macht er deutlich. Und natürlich könnte das Ordnungsamt auch empfindliche Geldstrafen verhängen, schiebt er gleich hinterher. „Aber wir können natürlich nur Strafen auferlegen, wenn wir jemanden überführen können, dem wir die Strafe auferlegen können“, muss der Stadtsprecher immer wieder erklären, wenn er auf das leidige Problem angesprochen wird.

Die Stadt müsse die Übeltäter sozusagen auf frischer Tat ertappen, unterstreicht Jürgen Wähnert. Also bleibt ihm nur, an die Hundebesitzer zu appellieren, „bitte die Hinterlassenschaften zu beseitigen“. Und er stellt klar, dass die Hundehalter laut Polizeiverordnung verpflichtet seien, Tüten dafür dabei zu haben. Wobei die Stadtverwaltung eben auch zahlreiche sogenannte Hunde-Toiletten im Stadtgebiet aufgestellt hat, in denen Tüten kostenlos gezogen werden können – und wo hinein die gefüllten Beutel dann auch entsorgt werden können.