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Historischer Brunnen gerettet

Die alte Wasserstelle wurde durch den Pulsnitzer Heimatverein saniert. Ohne Sponsoren wäre das nicht möglich gewesen.

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© Frank Sühnel

Von Frank Sühnel

Pulsnitz. Der Brunnen am Polzenberg, der viele Jahre lang trocken lag, hat wieder Wasser und ist damit wieder ein echter Brunnen. Der wohl mehrere Jahrhunderte alte Sandsteintrog wurde restauriert, der Stein, da, wo er schadhaft war, ausgetauscht, die verrosteten Klammern, welche die vier großen Teile zusammenhalten, durch Edelstahl ersetzt.

Auch die Lecks wurden geschlossen, sodass der Brunnen das Wasser wieder halten kann. Die technischen Anlagen wurden instand gesetzt. Sogar ein Gitterrost wurde eingebaut, was zwar nicht unbedingt schön aussieht, aber aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist, damit niemand im flachen Wasser ertrinkt. Das Wasser für den Brunnen, es kam bis in die 60er-Jahre aus einer ergiebigen Quelle, bis diese beziehungsweise die Zuleitung aus dieser durch den Straßenbau zerstört wurde, stammt aus dem öffentlichen Leitungsnetz. Aber auch hier soll einmal der Originalzustand wiederhergestellt werden.

Restaurierung hat mehrere Tausend Euro gekostet

Ermöglicht haben diese Restaurierung der Pulsnitzer Heimatverein und die Unterstützungsaktion der Pulsnitzer Firma Bauscholze sowie die Hilfe weiterer Pulsnitzer. Schon kurz nach der Gründung des Heimatvereins 2009 entstand der Plan, den Polzenbergbrunnen zu retten. Der Verein veranstaltete ein Brunnenfest, in einer Spendenbüchse fanden sich am Ende etwa 20 Euro für die Sanierung. „Später überlagerten andere Projekte das Ganze, doch aus den Augen verloren wir es nie, so entstand ja auch der erste touristische Wegstein am Polzenberg“, sagt Hartmut Hermann, der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins.

Auch Jürgen Scholze, Inhaber der Firma Bauscholze, vergaß es nicht, und er trat an den Verein heran mit der Frage, wie er ihn unterstützen könne. Seine Firma hatte vergangenes Jahr ihr 25. Jubiläum, und die Gäste sollten statt Geschenken einen Betrag zugunsten des Heimatvereines spenden. „Wir haben uns schnell für den Brunnen entschieden“, freut sich Hermann. Mehrere Tausend Euro kamen zusammen, mit denen alles bezahlt wird. „Es haben sich wirklich so gut wie alle daran gehalten und Geld gegeben“, sagt auch Jürgen Scholze, dessen Firma durch die viele Unterstützung sowieso eine Art kleine Lebensversicherung für den Heimatverein ist.

Viele Gratisstunden geleistet

Dass diese Restaurierung überhaupt zustande kam, ist auch den beiden Heimatvereinsmitgliedern Holger Wehner und Matthias Thomschke, beide Restauratoren und Sandsteinexperten, zu verdanken. Sie retteten in unzähligen Arbeitsstunden schon das Pulsnitzer Barockportal, welches hinter dem Haus des Gastes steht, und nun den Brunnen. Ebenso ist die Rettung des einmaligen technischen Denkmals Färberhenke am Polzenberg ihnen und der Initiative des Vereins zu danken. Dessen Dach ist ausgebessert, morsches Holz im Dachstuhl ausgetauscht, die zerschlagenen Fenster ersetzt und die Fachwerkfassade neu geschützt. Hier halfen Fördermittel der Unteren Denkmalbehörde und die Eigenmittel des Eigentümers, der städtischen Pulsnitzer Wohnungsgesellschaft sowie die ausführenden Handwerksfirmen, die manche Arbeitsstunde gratis leisteten.

Leider hat ein nicht ganz so heller Mensch den Brunnen vor einiger Zeit mit schwarzer Farbe beschmiert, doch konnte Heimatvereinsmitglied Manfred Voit den Schaden beheben.