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Abstecher in Sachsens ungewöhnlichste Tiefgarage

Am Sonnabend haben 50 Museen bis nach Mitternacht geöffnet. Einer der Hingucker sind unterirdisch geparkte Panzer.

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© Oberthür

Von Linda Barthel

Das Militärhistorische Museum präsentiert am Wochenende einen Fuhrpark der besonderen Art. Unter dem Gebäude an der Königsbrücker Straße sind auf 18 000 Quadratmetern Kraft- und Panzerfahrzeuge sowie Hunderte Kanonen, Haubitzen, Granat- und Raketenwerfer geparkt. Gut gesichert und das ganze Jahr über unsichtbar. Eine Ausnahme wird zur Museumsnacht am Sonnabend gemacht. Die Besucher dürfen das unterirdische Depot bis nach Mitternacht besuchen.

Die dort aufbewahrten Fahrzeuge und Geräte stammen aus den vergangenen 60 Jahren Bundeswehrgeschichte. Die Gäste bekommen zum Beispiel die US-amerikanische Wasserstoffbombe MK 53 zu sehen, die für die Sonderausstellung „Achtung Spione!” im kommenden Jahr extra nach Dresden geholt wurde.

„Wir haben bei den Museumsnächten in den letzten Jahren beobachtet, dass der Dresdner am liebsten dort hingeht, wo er sonst nicht hinkommt“, sagt Organisator Martin Chidiac vom Dresdner Kulturamt. Ein weiterer Hingucker sei das umgebaute Münzkabinett im Residenzschloss, das erst vor einem Monat wiedereröffnet wurde. In ehemals fürstlichen Wohnräumen des Georgenbaus sind auf 350 Quadratmetern etwa 3 300 Objekte zu sehen. In einem Rundgang können die Besucher vier Räume besichtigen, die unter anderem den Bergbau und die Münzprägung in Sachsen, oder die Entwicklung des Geldwesens präsentieren.

Organisator Chidiac rechnet am Sonnabend mit 15 000 Besuchern. „2014 hatten wir nur 13 000, aber das lag daran, dass Fußball-Weltmeisterschaft war.“ Dieses Jahr falle zudem der erste Ferientag auf den Veranstaltungsabend. „Das passt gut, da ist noch kaum einer im Urlaub“, sagt Chidiac. „Zur Museumsnacht kommen viele Eltern mit ihren jugendlichen Kindern. Sonst sind sie in diesem Alter meist nur noch Taxifahrer zum Konzert, aber zur Museumsnacht gehen sie gemeinsam.“

17. Dresdner Museumsnacht: Sonnabend, 11. Juli, von 18 Uhr bis 1 Uhr; Tickets: 13 Euro, ermäßigt 9 Euro, Familienkarte 28 Euro; Kinder unter sechs Jahren zahlen nichts. www.dresden.de/museumsnacht