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Abriss des Fernmeldeamts beginnt

Benötigt wird der Bau aus DDR-Zeiten schon lange nicht mehr. Jetzt sollen an seiner Stelle Apartments entstehen.

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© André Wirsig

Von Bettina Klemm

Lange Zeit waren sie ungestört. Doch nun müssen sich die Fledermäuse am Postplatz ein anderes Quartier suchen. Damit sie in Ruhe aus dem Gebäude fliegen können, aber nicht wieder rein, werden jetzt am Haus Gitterplanen aus Vinyl angebracht, erklärt Bert Wilde.

Der Dresdner Niederlassungsleiter der CG-Gruppe verhandelt derzeit mit der Telekom über die konkreten Vorbereitungen für den Abriss des einstigen Fernmeldeamtes. Das sechsstöckige Gebäude wurde Anfang der 1980er-Jahre errichtet. Doch schon ein Jahrzehnt später wurde es nicht mehr benötigt. Seither ist das auffällige Betongebäude ungenutzt. „Bevor wir es abreißen können, müssen zwei riesige Entrauchungsschornsteine im Innenhof neu angebunden werden“, sagt Wilde. Die statischen Berechnungen dazu laufen gerade.

Der Niederlassungsleiter geht davon aus, dass noch in diesem Jahr der Abbruch im Inneren erfolgt. Wie es bei Gebäuden aus dieser Bauzeit üblich ist, müssen asbestbelastete Teile gesondert entsorgt werden. „Ich rechne damit, dass dann im Frühjahr der eigentliche Abriss beginnt“, erklärt der Niederlassungsleiter. Wenn die Bagger anrücken, erfolge der Rückbau vorsichtig von oben nach unten. Drei bis vier Monate werde er dauern. Parallel erarbeitet die CG-Gruppe den Bauantrag für seine MaryAnn-Apartments. Sie gehören zu dem „Vertical-Village-Konzept“, welches die CG-Gruppe an sechs Standorten in Deutschland umsetzt. In dem Neubau an der Annenstraße entstehen nicht nur 196 modern eingerichtete Wohnungen, sondern auch das erforderliche Umfeld mit gemeinsamen Arbeitsbereichen, Bar und Waschsalon. Der Grundgedanke dahinter: Man muss nicht mehr alles selbst besitzen, nur, um es zeitweise zu nutzen.

Rund 60 Millionen Euro gibt die CG-Gruppe für dieses Projekt aus. Im Frühjahr 2018 soll es fertig sein. Die CG-Gruppe behält die MaryAnn-Apartments in ihrem Besitz und vermietet sie. Das Unternehmen hatte in diesem Jahr am Postplatz nicht nur dieses Grundstück an der Annenstraße erworben, sondern auch die einstige Oberpostdirektion in unmittelbarer Nachbarschaft in der Marienstraße. Dort entsteht bis Ende 2018 ihre „Residenz am Postplatz“ mit 241 Wohnungen. Die Investitionskosten sollen etwas über 63 Millionen Euro betragen.