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Abriss auf dem Hydraulikgelände?

Laut Eigentümer wurden die Industrieruinen in Dippoldiswalde nur gesichert. Pläne hat er mit dem Areal dennoch.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. In den vergangenen Tagen waren Bauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Hydraulik in Dippoldiswalde zu beobachten. Es sah aus, als beginne der Abriss der Industrieruinen. Doch Manfred Salzmann, der Inhaber des Geländes, dementiert das. „Es handelt sich nur um Sicherungsmaßnahmen, damit dort nichts passiert“, sagt er. Er könne das große Areal nicht komplett absperren. So kann es durchaus passieren, dass Kinder sich dort bewegen. „Damit da nichts passiert, habe ich etwas sichern lassen“, sagt er. Teilweise waren Wände einsturzgefährdet.

Hinter den Kulissen ist allerdings einiges in Bewegung bei dem Hydraulik-Areal. Salzmann will das Gelände umbauen und dort Handelsfläche schaffen. Vor zehn Jahren schon hat er dieses Projekt verfolgt, ist aber in Dippoldiswalde auf wenig Gegenliebe gestoßen. Einzelhändler in der Innenstadt fürchten, dass unter solcher Konkurrenz der Stadtkern leidet, und der Stadtrat ist diesen Argumenten gefolgt. Es gab Ablehnung für Salzmanns Pläne. Zeitweise standen Salzmann und die Stadt Dippoldiswalde kurz davor, gegeneinander vor Gericht zu ziehen. Der Verfall auf dem Hydraulikgelände ging währenddessen weiter.

Neue Planung bald fertig

Das Verhältnis zur Stadt hat sich seit dem Wechsel auf dem Dippser Bürgermeisterstuhl geändert. Beide Seiten verhandeln wieder miteinander, und inzwischen ist auch ein Bebauungsplan für das Hydraulikgelände in Arbeit. Dieser soll kurz vor seiner Fertigstellung sein und nach Auskunft des Dippser Baubeigeordneten Peter Antoniewski im Dezember im Stadtrat vorgestellt werden. Dabei kann die Stadt auch Einfluss nehmen, welche Bebauung auf dem Gebiet zulässig ist und was eventuell untersagt werden soll. Wenn eine solche Planung fertig ist, dann könnte auf dem Hydraulikareal tatsächlich Bewegung beginnen, die weit über Sicherungsarbeiten hinausgeht. Wie Salzmann berichtet, steht er in Verhandlungen, dort einen Rewe-Markt anzusiedeln, der deutlich größer werden soll als die jetzt vorhandenen in Dippoldiswalde.

Doch bevor hier die Kassen klingeln können, gilt es für die Planer, einige Probleme zu lösen. So liegt das Hydraulikgelände zwar verkehrsgünstig an der B 170, aber doch nicht ganz günstig. Denn zwischen der Bundesstraße und der Hydraulik verläuft die Bimmelbahnstrecke. Und eine Markteinfahrt müsste sowohl die Bahn queren als auch eine ordentliche Einmündung auf die B 170 bekommen. Hier darf man gespannt sein, welche Lösung sich die Planer dafür einfallen lassen. Derzeit ist das Hydraulik-Areal teilweise als Lager und Werkstätte genutzt. Der Großteil der alten Fabrikgebäude ist jedoch dem Verfall ausgesetzt. Birken wachsen aus dem Dach, Fensterscheiben sind kaputt, Wände fallen ein, und das Dach hängt nach unten. Dieser Anblick direkt am Ortseingang zur Kernstadt Dippoldiswalde ist keine Zierde. Wenn der Eigentümer und die Stadt sich hier über eine Lösung einigen könnten, wäre es für beide Seiten ein Gewinn, der deutlich sichtbar wäre.