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Aber bitte mit Sahne

Das Café Positano ist in Freital eine Institution – vor allem wegen der Vielfalt. In Zukunft könnte das Haus größer werden.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Yvonne Popp

Freital. Die dunkelhaarige Schönheit an der Fassade des Cafés Positano führt mit beiden Händen eine Tasse dampfend heißen Kaffee an ihre dunkelroten Lippen – und lockt so nicht nur Einheimische an die Wilsdruffer Straße. Seit nunmehr sieben Jahren ist das Café von Elvira und Ulrich Laube im Freitaler Stadtteil Zauckerode sprichwörtlich in aller Munde, denn was von außen so verheißungsvoll aussieht, setzt sich im Inneren fort. Hinter dem blitzblank gewienerten Verkaufstresen reiht sich eine süße Köstlichkeit an die andere.

Neben täglich frischem Brot, Brötchen und Gebäck gibt es hier verschiedene Kuchen, exquisite Torten und leckere Naschereien – auch laktosefreie Produkte. „Die gibt es bei uns jetzt seit anderthalb Monaten“, sagt Ulrich Laube. Vor allem Desserts und Sahnetorten, aber auch die Kaffeespezialitäten können auf Wunsch milchzuckerfrei zubereitet werden. Den Anstoß dazu habe eine gute Bekannte gegeben, so Laube. Diese hatte in einem Gespräch eher zufällig angemerkt, dass immer mehr Menschen unverträglich auf Milchzucker, die sogenannte Laktose, reagieren. „Da bei uns die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden im Vordergrund stehen, habe ich mich kundig gemacht“, erzählt Laube. Immerhin rund 20 Prozent der Bevölkerung leiden an Milchzuckerunverträglichkeit. Für den Bäckermeister hat diese Zahl am Ende den Ausschlag geben, laktosefreie Produkte im Sortiment aufzunehmen. Auch Pralinen sind seit Neuestem im Café Positano erhältlich. Sie werden von Hand in der hauseigenen Backstube hergestellt.

Vielfalt und Drive-In-Schalter

Nicht nur die Vielfalt der Backwaren zeichnet das Café aus. Wirklich einzigartig dürfte auch der Drive-in-Schalter sein. Alle, die es besonders eilig haben, können hier bequem vom Auto aus einkaufen. Besonders an Regentagen und in den frühen Morgenstunden wird der Autoschalter von den Kunden gern genutzt. „Dabei kann es schon mal vorkommen, dass sich die Fahrzeuge bis auf die Wilsdruffer Straße stauen“, sagt Ulrich Laube schmunzelnd. Trotz stetig steigender Besucher- und Verkaufszahlen wird das Positano aber das einzige Café dieser Art in und um Freital bleiben. Ulrich Laube und seine Frau, die während einer Urlaubsreise in die gleichnamige Stadt an der Amalfiküste zum Bau ihres Cafés inspiriert worden sind, planen weder eine zweite Filiale noch andere Geschäfte mit ihren Produkten zu beliefern.

Denkbar wäre für die Laubes aber eine Erweiterung der Gasträume. Jetzt, wo die kalte Jahreszeit vor der Tür steht und die Terrasse wegen des Wetters nicht mehr genutzt werden kann, wird es manchmal recht eng im Café. „Da wäre es schon schön, wenn wir mehr Platz für zusätzliche Tische hätten“, sagt er. Bis es an die konkrete Bauplanung geht, müssen noch einige Fragen geklärt werden, zum Beispiel, ob dafür weiteres Land angekauft werden muss oder ob sich das 15-köpfige Service-Team um mehr Gäste auch noch so kümmern kann wie bisher. Mehr Personal einzustellen wäre aber keine Option, sagt Ulrich Laube. Da käme es dann hinter dem Tresen zum Stau. Und da will er ihn natürlich nicht haben.