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Abenteuer mit Riesen-Ameise

Der Spielplatz auf dem Bischofswerdaer Butterberg ist durch einen Umbau größer und viel schöner geworden. Ab Donnerstag dürfen die Kids drauf.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Die Kinder aus dem Haus „Butterbergwichtel“ in Pickau werden die ersten sein, die an diesem Donnerstag auf dem neuen Spielplatz am Butterberggasthof herumtollen dürfen. Zur Eröffnungsfeier kommen sie mit einem kleinen Programm auf Bischofswerdas Hausberg, ehe dort das Band feierlich durchgeschnitten wird. Dann heißt es endlich für die Kleinen: Auf den Spielplatz – fertig – looooos!

Das neue Spielareal ist nicht nur Bischofswerdas modernster und höchstgelegener Spielplatz, sondern auch der aufregendste und interessanteste. „So etwas findet man sehr selten“, sagen die Bauherren Karl-Heinz und Heidi John selbstbewusst. Entstanden ist ein Abenteuerspielplatz, der kaum Kinderwünsche offen lässt. Blickfang ist die riesige Waldameise, die aus einem ehemaligen Wasserfass der Zuckerfabrik Löbau gebaut wurde. Jahrelang stand das Fass am Rande des Parkplatzes – bis es die zündende Idee gab: Wir bauen es für Kinder um! Jetzt steht der Riese, gelb und orange bemalt, mit freundlichem Gesicht auf dem Spielplatz. Seine lange Zunge – in Form einer Rutsche – darf man als Einladung verstehen. Denn im Bauch der Ameise gibt es auf drei Etagen viel zu entdecken. Ganz Kleine können laufen, größere müssen auf den glatten Lärchenholzbrettern kriechen. Klettern dürfen alle. Etwa um ins Keller- und Obergeschoss sowie ins Baumhaus zu kommen, welches die Ameise auf ihrem Rücken trägt. Der stählerne Koloss ist Spielgerät und Rastplatz, Baumhaus, Rutsche und Piratenschiff in einem. Innen gibt es unter anderem eine kleine Kinderküche zum Spielen sowie viele verwinkelte Ecken, die entdeckt werden wollen, oben ein Steuerrad und ein Fernrohr, wie man es von Segelschiffen kennt. Buntes LED-Licht beleuchtet den Ameisenbauch. Tunnel unterhalb der Ameise führen zu benachbarten Spielgeräten. Selbst an ein Waldtelefon haben die Planer gedacht. In Form von Plasterohren, auf denen die Kleinen mit ihren Altersgefährten auf den anderen Spielgeräten sprechen können.

Spielgeräte aus Robinienholz

Und von diesen Geräten gibt’s eine ganze Menge auf dem neuen Spielplatz. Mehrere Baum- und Spielhäuser, eine neue Seilbahn und sogar einen Kletterfelsen, den die Kinder erklimmen können. Findlinge, die beim Bau der Bischofswerdaer Umgehungsstraße zum Vorschein kamen, wurden dafür zu einem Minigebirge zusammengestellt. Umgeben ist das Ganze von einer dicken Schicht weichen Kieses als Fallschutz. Die bisherige Kletterburg wurde in das Projekt eingebunden, modernisiert und ist jetzt wieder sicher. Für die ganz Kleinen gibt es natürlich auch einen Sandkasten. Für viele der neuen Spielgeräte wurde Robinienholz genutzt. „Wir haben es in der Königsbrücker Heide selbst geschlagen, anschließend geschält und geschliffen“, sagt Karl-Heinz John, Inhaber des Butterbergasthofes.

Der neue Spielplatz ist fast viermal so groß wie der bisherige. Konzipiert wurde er unter Mitwirkung des Unternehmens Künstlerische Holzgestaltung Bergmann GmbH, das die Kulturinsel Einsiedel betreibt. Firmengründer Jürgen Bergmann war selbst auf dem Butterberg, sah sich das stählerne Fass an und schlug vor, es zur Ameise umzubauen. Das und die in die Jahre gekommene Kletterburg gaben den Ausschlag, jetzt noch einmal sehr viel Geld in die Hand zu nehmen, um Bischofswerdas Hausberg als Ausflugsziel noch attraktiver zu machen.

Viele Sponsoren halfen mit

Viele haben Anteil daran, dass alles so schön geworden ist. Ausgeführt wurden die Metallbauarbeiten für die Ameise von der Metallwerkstatt Putzkau. Den Innenausbau realisierte das Butterbergteam größtenteils in Eigenleistung. Hausmeister Andreas Jockwitz, unterstützt von seinem Bruder Gregor, legten hier ihr handwerkliches Geschick an den Tag. Der Bischofswerdaer Steffen Herold von Colouriker und Kunststudentin Anja Herzog gaben der Ameise ihr gelb-orange gestreiftes Kleid. Auf einem Findling daneben setzte Uwe Gloge-Häntschel aus Geißmannsdorf den Schriftzug „Abenteuerspielplatz Butterberg“. Die Gestaltung der Außenanlagen übernahm Dietmar Zerbe. Hinzu kommen Sponsoren, die das Vorhaben ermöglichten und an diesem Kindertag gemeinsam mit den Butterbergwichteln die Eröffnung feiern. Dazu gehören, vermittelt durch die Stadt, die Kreissparkasse Bautzen und die Volksbank Bautzen sowie die regionalen Unternehmen Gebäudetechnik Ledwig, Dachdeckerei Vetter, die Geißmannsdorfer Agrar GmbH, die Firmen Enzersberger und Tiefkühlkost Hauswalde.