Der Dresdner Striezelmarkt ist am Donnerstagnachmittag eröffnet worden. Bei der 580. Ausgabe des Traditionsmarktes gibt es viel Neues zu entdecken. Für Autofahrer wird es im Zentrum von Dresden allerdings eng.
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Von Simone Burig
Ein Rekordprogramm erwartet ab dieses Jahr die Besucher auf dem 580. Striezelmarkt. Über 180 Veranstaltungen mit mehr als 1 900 Mitwirkenden werden bis zum 24. Dezember für die besondere Note des Markts sorgen. Einen Verkaufshit gibt es auch schon: den Striezeltaler.
Der Striezelmarkt ist eröffnet
Dresdner Weihnachtsmärkte
Striezeltaler: Währung ist bereits im Vorfeld ein Verkaufsschlager
Eine glänzende Neuheit ist die eigene Währung auf dem 580. Striezelmarkt. Zum Preis von zehn Euro bekommt man elf Taler, die jeweils einen Euro wert sind. Alle Händler akzeptieren das markteigene Geld. Wer noch einige Exemplare der Silberlinge ergattern will, sollte sich beeilen, denn die Stückzahl ist begrenzt. 55 000 wurden geprägt. Davon gingen bereits mehr als 40 000 über den Ladentisch. Erhältlich sind die Münzen bei der Dresden-Information im Infopavillon.
Händler: Veranstalter setzen auf Regionalität
233 Händler bieten diesmal ihre Waren an. 80 Prozent von ihnen stammen aus Dresden und Sachsen. Getränke und Imbisse gibt es an mehr als 50 Buden. Angeboten werden süße Leckereien wie glasierte Äpfel, Stollen, Kräppelchen und Pfefferkuchen und natürlich Deftiges wie Bratwurst und Gulaschsuppe. Der Glühwein wird in der speziellen Striezelmarkttasse ausgeschenkt. Den Preis legt jeder Händler selbst fest. Er wird zwischen drei und 3,50 Euro für eine 0,2-Liter-Tasse liegen.
Wegeführung über den Markt: Knotenpunkte wurden aufgelöst
Höhepunkte des Striezelmarkts
Pflaumentoffelfest am Sonnabend, 29. November: Ab 14.30 Uhr wird auf der Geschichtenbühne erzählt, wie der Pflaumentoffel entstanden ist. Es singt der Pflaumentoffelchor der Dresdner Spatzen.
Pfefferkuchenfest am Sonntag, 30. November: Dieser Tag steht im Zeichen der Pfefferkuchen, der Pflege dieses Brauchtums und des sächsischen Handwerks. Um 14.30 Uhr wird auf der Geschichtenbühne die diesjährige Pfefferkuchen-Prinzessin gekrönt. Ihre erste Amtshandlung ist die Verleihung des „Oma- und Opa-Ordens“.
21. Dresdner Stollenfest am Sonnabend, 6. Dezember: Das Fest ist der eigentliche Höhepunkt des Striezelmarkts und beginnt um 9.30 Uhr auf dem Schloßplatz mit einem bunten Programm. Um 11 Uhr startet der große Festumzug: Mit einer Kutsche wird das 3200 Kilogramm schwere und 1,60 Meter lange Gebäck zum Striezelmarkt gebracht. Dort wird es um 12.10 Uhr mit einem zwei Meter langen Messer angeschnitten.
580 Jahre Striezelmarkt am Sonntag, 7. Dezember: 580 Jahre alt und dennoch frisch und lebendig wie eh und je. So begeht der Markt seinen runden Geburtstag. Ab 13 Uhr gibt es auf der Geschichtenbühne Lieder, Geschichten und Bräuche zu diesem Jubiläum. Um 18 Uhr steht Wolfgang Lippert auf der Bühne.
Sternstunden – Die lange Striezelnacht am Freitag, 12. Dezember: Der Markt ist bis 23 Uhr geöffnet und wird mit einer besonderen Beleuchtung erhellt.
Pyramidenfest am Sonnabend, 13. Dezember: An diesem Tag dreht sich alles um die 14 Meter hohe Stufenpyramide. Um 13.30 Uhr wird das Fest eröffnet und die Geschichte der Pyramide erzählt. Anschließend findet ein Sangeswettstreit statt, und um 14.45 Uhr steht die Dresdner Sängerin Linda Feller auf der Bühne.
Schwibbogenfest am Sonntag, 14. Dezember: Los geht’s um 13 Uhr mit einem Konzert am größten begehbaren erzgebirgischen Schwibbogen der Welt. Außerdem erfahren Interessierte alles Wissenswerte rund um seine Entstehung.
Weihnachtsgrüße aus Florenz am Freitag, 19. Dezember: Am vierten Adventswochenende stehen traditionell Weihnachtsbräuche aus Dresdens Partnerstädten im Mittelpunkt – diesmal aus Florenz. Seit 1978 besteht die Partnerschaft. Um 15 Uhr beginnt das Programm mit Geschichten und Liedern aus Italien.
Tag der Kreuzkirche am Sonntag, 21. Dezember: Das Programm beginnt um 15 Uhr auf der Geschichtenbühne. Um 17 Uhr findet der „Weihnachtsliederabend des Dresdner Kreuzchors“ in der Kirche statt.
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Weitere Weihnachtsmärkte in Dresden
Märchenrallye rund um das Nürnberger Ei am 12. Dezember: In den Schaufenstern von acht Läden sind Märchenszenen aufgebaut. Kinder können dazu ein Rätsel lösen und bekommen dafür süße Preise in der Bibliothek Südvorstadt. Gegen 16 Uhr ist der Weihnachtsmann unterwegs.
Loschwitzer Elbhangfest-Weihnachtsmarkt vom 6. bis 21. Dezember: Zwischen den Fachwerkhäuschen auf der Friedrich-Wieck-Straße und der Senfbüchse präsentieren zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker Grafiken, Porzellan und weiteres Dekoratives und Schönes. Geöffnet ist Mo bis Do von 13 bis 20 Uhr, Fr und So von 11 bis 20 Uhr, Sa von 11 bis 21 Uhr. Tägliches Programm, meist um 18 Uhr.
Hochlandfest-Weihnachtsmarkt am Schloss Schönfeld am 13. und 14. Dezember: Vor der Kulisse des Renaissanceschlosses können Gäste jeweils von 12 bis 20 Uhr zwischen Buden bummeln. Im Schloss warten magische Künste und Handwerker. Um 18 Uhr täglich Konzert in der Schönfelder Kirche.
Neustädter Gelichter vor der Scheune vom 30. November bis zum 23. Dezember: Der Kultmarkt an der Alaunstraße überzeugt neustadt-typisch mit allerlei Kreativem und Unkonventionellem. So wird es statt des erzgebirgischen Schwibbogens einen Schwipsbogen geben – mit holzgeschnitzten Schnapsnasen und hochprozentigen Flüssigkeiten.
Nikolausmarkt in der Kunsthofpassage vom 5. bis 7. Dezember: Wem Glühwein und Bratwurst nicht ausreichen, der sollte übernächstes Wochenende dem Kunsthof zwischen Görlitzer und Alaunstraße einen Besuch abstatten. Die örtlichen Händler haben für drei Nachmittage ein Unterhaltungsprogramm organisiert, das vor allem kleinere Gäste ansprechen dürfte: So können sich Jungs und Mädchen zum Beispiel Märchen erzählen lassen oder bei Feuerschein Knüppelbrot backen.
Weihnachten fern vom Innenstadttrubel am 5., 6., 7., 12., 13., 14., 19., 20., 21. und 24. Dezember: Wer es ruhig und gemütlich mag, ist hier an der richtigen Stelle. Abseits vom Trubel der Innenstadt können Interessierte unter anderem eine Kunstausstellung besuchen, Geschichtenerzählern lauschen und Weihnachtslieder singen. Detailverliebte dürften sich besonders über die individuell gestalteten Fenster im Dorfkern, der Kümmelschänke und des Omse Kulturzentrums freuen.
Wintersonnenwende im Zschonergrundbad am 21. Dezember: Kurz vor Weihnachten wird es auch im Zschonergrundbad an der Merbitzer Straße besinnlich. Mit einem Lagerfeuer und Glühwein wird an diesem Tag die Wintersonnenwende gefeiert.
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„Die Verkaufshütten stehen jetzt optimal über den Platz verteilt“, sagt Striezelmarkt-Organisator Alexander Siebecke. Gassenförmige und geschwungene Wege sorgen dafür, dass es an Kreuzungspunkten nicht mehr zum Stau der Besucherströme kommt. „Das Konzept haben wir in den vergangenen drei Jahren getestet. Nun ist es perfekt.“ Bis vor wenigen Jahren waren die Hütten noch geradlinig angeordnet. Dadurch entstanden immer wieder Knotenpunkte, an denen sich besonders viele Besucher gleichzeitig drängten.
Weihnachtskrippe: Farbenfrohe Figuren umringen die Striezelfichte
Zwölf Figuren, jede rund drei Meter hoch, bilden eine farbenfrohe und modern gestaltete Krippe unter der Striezelfichte im Zentrum des Markts. Der Kunsthandwerker Björn Köhler aus dem Erzgebirge hat sie entworfen. Bis zu 300 Kilogramm schwer sind die einzelnen Figuren aus Fichtenholz. Rund 73 000 Euro hat die Stadt für das Ensemble bezahlt.
Infopavillon: Broschüren auch in Russisch und Polnisch erhältlich
Besucher, die sich zunächst einen Überblick über den Striezelmarkt verschaffen wollen, finden alle wichtigen Informationen in den Pavillons direkt neben dem Haupteingang. Hier liegen auch Broschüren in verschiedenen Sprachen aus. Außerdem kann man in Schauwerkstätten zusehen, wie Stollen gebacken und Holzspielzeug hergestellt werden.
Parkplätze: An der Wallstraße wird gebaut, deshalb wird’s eng
Wer mit dem Auto zum Striezelmarkt fährt, braucht Geduld bei der Parkplatzsuche. Denn seit zwei Tagen laufen die ersten Arbeiten an der Wallstraße, wo ein neues Wohnhaus entsteht. Der Parkplatz bietet nun weniger Stellplätze. Wie gewohnt geöffnet sind aber die Tiefgaragen in der Innenstadt. Besuchern wird empfohlen, die Park-&-ride-Plätze am Stadtrand zu nutzen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt zu fahren. Für die 370 Reisebusse, die täglich erwartet werden, wurden Schilder aufgestellt, die den Weg zu den Aus- und Einsteigeplätzen weisen.
Hotelbuchungen: Zimmer sind im Advent knapp
Der Dezember ist der wichtigste Monat für die Dresdner Hotellerie. „Traditionell läuft das Geschäft in dieser Zeit sehr gut“, sagt Gerhard Schwabe, Geschäftsführer des Dehoga-Regionalverbands Dresden. Vor allem die Wochenenden seien sehr gut nachgefragt. Wer jetzt noch dringend ein Hotelzimmer benötigt, für den wird es schwer: „Am besten wäre es gewesen, mindestens ein Vierteljahr im Voraus zu buchen.“ Zur Zimmerpreisgestaltung wollte sich Schwabe nicht äußern. Nur so viel: „Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten sind die Hotelzimmer in Dresden auch während des Striezelmarkts noch günstig.“
Auf dem Striezelmarkt ist jede Bude anders gestaltet. Eine einheitliche Deko gibt es nicht. Genau das ist das Besondere des Markts: Schließlich ist es spannend, an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken.