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9 000 Euro und 1-Prozent

Routinemäßig trifft sich Pegida am Montagabend in Dresden, diesmal auf dem Altmarkt. Als Gastredner fungiert Philip Stein von der 1-Prozent-Bewegung. Mobilisiert er viele Fans, schafft „Prokopfgeldspende“ die 9 000-Euro-Marke.

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© Screenshot SZ

Dresden.Knackt die Initiative „Prokopfgelspende“ heute die 9 000-Euro-Marke? Eigentlich spricht alles dafür, denn bisher liefen die Pegida-Anhänger montäglich unwillentlich immer mehrere Hunderter zusammen.

Das Projekt startete Ende November 2016 und neun Pegida-Spaziergänge sowie ein Weihnachtssingen später summieren sich die eingeworbenen Spenden nach eigenen Angaben auf 8 899,70 Euro. Fehlen also nur noch 100 Euro und 30 Cent bis zur magischen 9 000er-Marke. Wobei wirklich jeder Cent zählt.

So funktioniert das Konzept der Spendensammler: Basierend auf den Zahlen der Studentengruppe „Durchgezählt“ geben die Unterstützer ganz nach Gusto einen beliebigen Centbetrag pro Pegidisten und überweisen das Geld einer karitativen Einrichtung nach Wahl.

Seit Tagen werben die sogenannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ für ihr nächstes Treffen am Montagabend auf dem Altmarkt in Dresden. Als Gastredner soll Philip Stein zu den Pegidisten sprechen.

Dessen nationalistische 1-Prozent-Bewegung verfolgt unter anderem das Ziel, dass sich ein Prozent der Bundesbürger öffentlich wehrt gegen die vermeintliche „Flüchtlingsinvasion“ und „Asylkatastrophe“ sowie die „Abschaffung Deutschlands“.

Sollte der 1-Prozent-Verein mit Sitz in Oybin die stetig sinkende Spaziergängerzahl stoppen oder sogar umkehren, könnten sich die knapp zwanzig unterstützten Hilfsorganisationen über weitere Zuwendungen aus Dresden freuen, während die Initiative „Prokopfgeldspende“ die 10 000-Euro-Marke anpeilt. „Durchgezählt“ wird auch diesen Montag wieder valide Daten liefern. (szo/stb)