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600 Kilometer für den Bierzug

Die Planungen für das Fest laufen auf Hochtouren. Dabei sein werden weit gereiste Gäste und eine neue Brauerei.

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Von Patrick Richter

Wenn es Ende Juni wieder Zeit für den Bierzug ist, wird sich eine ganze Truppe aus Schwaben auf den Weg nach Eibau machen. Organisator Stefan Kubitz erwartet dann aus Deggingen in Baden-Württemberg die Bierzug-Gäste mit der wohl weitesten Anreise. Kubitz ist derweil schon eifrig an der Planung für den Bierzug. Wie der Höhepunkt des Jahres in Eibau diesmal aussehen wird, das hat er jetzt schon der SZ verraten.

Insgesamt 70 Leute kommen dann aus der Partnergemeinde Deggingen zur 24. Auflage des Bierzugs. Der Ort bei Göppingen war zuvor schon über Jahre Partner vom jetzigen Ortsteil Obercunnersdorf, die Verbindung bleibt auch nun mit Kottmar bestehen. Beim Bierzug waren sie bislang noch nicht dabei. Die Degginger kommen aber nicht nur als Gäste, sondern wollen dann teilweise auch selbst aktiv mitmachen: Rund 40 Musiker vom Musikverein des Ortes sind am Samstag im Festzelt dabei und wollen mit moderner Blasmusik die Stimmung anheizen. „So viele Gäste aus einer Partnergemeinde hatten wir noch nie beim Bierzug da“, sagt Organisator Stefan Kubitz. Über 600 Kilometer legen sie allein für die Anreise zurück. In Deggingen herrscht jedenfalls schon Vorfreude auf den Bierzug, wie Roland Schidloch vom Musikverein sagt. „Im Mai haben wir bei uns ein großes Fest, da müssen unsere Leute kräftig mit anpacken. Dieser Besuch in Eibau ist dann die Belohnung“, sagt er. Beim Festzug am Sonntag sind die Musiker ebenfalls am Start. Dort wollen sie möglichst weit vorn mitlaufen, um sich anschließend noch den Rest mit anzusehen.

Kottmars Bürgermeister Michael Görke (parteilos) hätte dann gern noch jemand weiteren als Ehrengast beim Eibauer Bierzug begrüßt: Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). Der musste die Einladung der Gemeinde allerdings ausschlagen, wie Görke bei der Gemeinderatssitzung mitteilte. Im nächsten Jahr soll er dann aber dabei sein – „ich habe schon eine Einladung für das nächste Jahr abgeschickt“, sagt der Bürgermeister. Zuletzt war der Ministerpräsident vor drei Jahren beim Festzug zu Besuch.

Auch bei den Biersorten im Festzelt gibt es Neuigkeiten: In diesem Jahr kann Organisator Kubitz eine weitere Brauerei begrüßen, wie er berichtet. So hat sich die Freiberger Brauerei angemeldet und wird wahrscheinlich auch auf der Biermeile im Festzelt dabei sein. „Wir stehen da noch in Gesprächen“, sagt er. Eine andere Biermarke verabschiedet sich hingegen vom Festzelt und wird nicht mehr an den Zapfhähnen vertreten sein: Radeberger verlässt die Biermeile, wird aber trotzdem beim traditionellen Umzug am Sonntagvormittag teilnehmen. Wie Kubitz sagt, sind die anderen Brauereien aus den Vorjahren der Veranstaltung auch dieses Mal treu geblieben. Zuletzt habe die tschechische Brauerei Pivovar Kocour aus Varnsdorf wieder zugesagt. Dazu kommen die Eibauer und die Löbauer Brauerei, sowie Landskron, Feldschlösschen und Meissner Schwerter. Die Biermeile hatte Stefan Kubitz im Jahr 2013 eingeführt und sie ist seitdem zur festen Institution im Bierzelt geworden. Dort schenken mehrere Brauereien nebeneinander aus und geben am Freitagabend den Startschuss für das Wochenende mit dem gemeinsamen Bieranstich.

Beim grundsätzlichen Ablauf des Wochenendes will der Organisator auf Bewährtes setzen. Der Freitag ist zunächst Tag der Vereine, bevor die Band Jolly Jumper auf der Bühne einheizt. Am Samstag findet das Oldtimer-Wandern bis zum Nachmittag statt, abends ist dann wieder Party im Festzelt, ab 18 bis 21 Uhr sind die Musiker aus Deggingen am Werk. Die Fußball-Europameisterschaft lässt Organisator Kubitz dabei nicht außer Acht. „Wir werden alle Spiele an dem Wochenende auf Leinwand zeigen“, sagt er. Wenn Deutschland spielt, soll es dann auch extra ein Public Viewing geben – das hatte sich zur WM vor zwei Jahren schon im Festzelt bewährt.

Am Sonntag startet dann der traditionelle Umzug, wie üblich. Der hat im letzten Jahr ordentlich vorgelegt: Geschätzt 20 000 Zuschauer entlang der Straße hatten für einen neuen Zuschauerrekord in der Geschichte des Bierzuges gesorgt. Die Teilnehmer dafür stehen hingegen nicht komplett fest. Noch immer können sich Vereine, Einrichtungen und Unternehmen dafür bis Ende April bei der Gemeinde anmelden, um dabei zu sein.

www.eibauer-bierzug.de