Merken

60 Jahre Rock 'n' Roll als Ausstellung

Unter anderem drei Musikboxen aus einer Glauchauer Firma zeigt nun das private Radiomuseum.

Teilen
Folgen
NEU!
© Jürgen Sonntag

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Zum Denkmalstag am 13. September wird die neu konzipierte Radioausstellung in erweiterten Räumen auf der Herrmannstraße geöffnet. Die Inhaber präsentieren viele neu erworbene Exponate wie drei Musikboxen der privaten DDR-Firma Böhm aus Glauchau aus den 60er Jahren. Sie tragen die Bezeichnung Sachsenklang. Sie passen zum Thema des diesjährigen Denkmalstages „Handwerk, Technik, Industrie“.

In Verbindung damit präsentieren die privaten Sammler seltene Schallplatten auch vom DDR-Label Amiga von so klangvollen Namen wie Bill Haley, Elvis Presley, Little Richard oder einem der ersten deutschen Rocker Peter Kraus. Nach „50 Jahre Beatles“ nun also die Sonderschau „60 Jahre Rock`n Roll“. Radioapparate wurden seit Beginn der 1920er Jahre industriell hergestellt und selbstverständlich seit dieser Zeit von Handwerkern der Rundfunkmechanikerbranche gewartet und repariert. „Da können wir vom Radiomuseum so einiges dazu erzählen“, meint Jürgen Sonntag. „Unsere IG Rundfunkgeschichte – das sind rund ein Dutzend Sammler und Interessierte – unterstützt und betreut diese rein private Sammlung.“

Exponate sind meist voll funktionstüchtig

Darüber hinaus befassen sich die Mitglieder mit der Geschichte des Rundfunks, diesem Medium, das im Zeitalter von Mobilfunk, Digitaltechnik und Internet schon ein bisschen angestaubt klingt. Das Gegenteil beweisen sie in der umfangreichen Ausstellung mit vielen meist voll funktionstüchtigen Exponaten. Die sind nicht nur optisch ein Hingucker, sondern bieten auch Ohrenschmaus für Technikfreaks und alle, die sich dafür interessieren wie Unterhaltung/Information und später auch Propaganda technisch an den Hörer bzw. Zuschauer gebracht wurden.

Denn es sind auch frühe Exemplare von Bildübertragungsgeräten zu bestaunen „Wir beweisen, dass wir nicht nur technikverliebte Sammler von Gerätschaften sind“, so Sonntag. „Wir haben es ja selbst noch erlebt, dass ganze Schulklassen prinzipiell in eine Beatles- und eine Rolling Stones-Fangemeinde gespalten waren.“ Sie können erzählen, wie man sich damals Platten aus dem Westen zu verschaffen wusste, die dann unzählige Male erst mittels Tonbandgerät und später mit dem Kassettenrekorder überspielt wurden.

Von 10 bis 16 Uhr ist die Ausstellung in der Herrmannstraße 13 geöffnet, Eintritt frei. Führungen: 502172.