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30 000 Liter Diesel für Strom beim Tag der Sachsen

Dutzende Strom-Aggregate sorgen am Wochenende in Löbau für Energie beim Fest. Nicht alle sind besonders umweltfreundlich.

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© Markus van Appeldorn

Von Markus van Appeldorn

Löbau. Musikbühnen mit gewaltiger Lichtshow, Riesenräder und andere Fahrgeschäfte, Kühlanlagen für Getränke und die Klimatisierung von Zelten – so ein Fest wie der Tag der Sachsen braucht vor allem eins: Energie! Und das vorhandene Stromnetz reicht für diese Energieversorgung bei Weitem nicht aus. Über das ganze Festgebiet verteilt stehen daher seit einigen Tagen Dutzende Diesel-Aggregate, die am Wochenende zum Einsatz kommen.

Die Feinstaubbelastung dürfte an manchen Stellen im Stadtgebiet steigen. Denn die Diesel-Aggregate sind zwar Leisetreter, aber nicht alle sind auch Saubermänner. Beauftragt mit der mobilen Energieversorgung zum Tag der Sachsen ist die Meißner Firma Warmbold. Die hat ihrerseits zahlreiche Aggregate beim niederländischen Großanbieter Bredenoord geordert, der unter anderem eine Filiale in Genthin in Sachsen-Anhalt unterhält.

Zwei dieser roten Aggregate stehen zum Beispiel am Neumarkt, um etwa die dortige Radiobühne mit Strom zu versorgen. „Die Geräte liefern genug Energie, um ein ganzes Stadtviertel zu versorgen“, informiert Projektleiter Andre Jäger von der Firma Warmbold. Auf rund 30 000 Liter Diesel schätzt er den Kraftstoffbedarf aller zum Einsatz kommenden Stromaggregate.

Allerdings liefern sie diese Energie mit unterschiedlichen Feinstaub-Emissionen. Bis zum Jahr 2010 in Betrieb genommene Aggregate dieser Leistungsklasse müssen Die EU-Abgasnorm „Stufe III A“ erfüllen. die erlaubt einen achtmal höheren Feinpartikel-Ausstoß und doppelt so hohe Stickoxid-Emissionen wie die Nachfolgenorm „Stufe III B“. Die auf dem Neumarkt aufgestellten Aggregate stammen aus den Baujahren 2005 und 2006. Manche Aggregate im Stadtgebiet sind noch älter.

Dabei gibt es durchaus sauberere Technik. „Unsere Mietaggregate können umweltfreundlicher genutzt werden, wenn der Rußpartikelfilter ,Clear Air‘ eingesetzt wird“, teilt der Aggregat-Hersteller Bredenoord auf seiner Internetseite mit. Dieser Filter entferne 99,9 Prozent der Schadstoffe aus dem Abgas. Auch durch die Betankung mit Biodiesel oder sogenanntem GTL-Diesel könnten die Schadstoffwerte sinken.

Tatsächlich ist auch zum Tag der Sachsen ein Strom-Aggregat mit dieser fortschrittlichen Filtertechnik im Einsatz. Das Gerät steht an der Turnhalle an der Lortzingstraße in Löbau, die als Behelfskrankenhaus genutzt wird. Allerdings seien solche Geräte nicht immer in ausreichender Zahl verfügbar, informiert Projektleiter Jäger. Welche Art von Dieselkraftstoff in den Aggregaten zum Einsatz komme, konnte er nicht sagen. Die Stadt Löbau äußerte sich auf SZ-Anfrage nicht.