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27-Jähriger stellt sich nach tödlichem Unfall

Ein Coswiger Opel-Astra-Fahrer war vermutlich schuld an dem Unglück auf der B 101. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.

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© Roland Halkasch

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Der August nimmt kein gutes Ende: Zumindest für das Großenhainer Land, denn schon wieder ereignete sich am Wochenende ein tödlicher Verkehrsunfall. Besonders schlimm: Der Mann, der vermutlich den Unfall auf der B 101 bei Großenhain am Sonntagmorgen verursachte, war nach seinem weitreichenden Überholmanöver ohne anzuhalten einfach weitergefahren.

Mit einem Zeugenaufruf hatte die Polizei kurze Zeit später die Fahndung eingeleitet und damit auch Erfolg. Wie Marko Laske von der Polizeidirektion Dresden auf Anfrage der SZ am Montag sagte, habe sich noch am Sonntagnachmittag ein junger Mann aus Coswig gemeldet. Der 27-Jährige gab an, den von Zeugen beschriebenen silbernen Opel Astra mit dem markanten Aufkleber „Frei.Wild“ auf der Heckscheibe gefahren zu haben.

Ob er sich ganz bewusst von der Unfallstelle entfernt oder davon nichts mitbekommen hat, wollte Marko Laske nicht kommentieren. Immerhin handle es sich nunmehr um ein Strafverfahren. Die polizeilichen Ermittlungen liefen, und es werde der Unfallhergang genau rekonstruiert. „Insofern möchte und darf ich mich auch nicht zur Aussage des jungen Mannes äußern“, betonte Marko Laske.

Zur Erinnerung: Der Coswiger war am Sonntag gegen 9.30 Uhr auf der Bundesstraße 101 aus Richtung Großenhain unterwegs und hatte kurz nach dem Abzweig Skaup einen Traktor mit zwei Anhängern überholt. Die 60-jährige Fahrerin eines entgegenkommenden Corsa musste – um einen frontalen Zusammenstoß zu vermeiden – eine Vollbremsung hinlegen. Daraufhin bremste der hinter ihr fahrende Motorradfahrer ebenfalls ab, prallte gegen den Opel und wurde auf die Straße geschleudert. In der Folge wurde er von dem Traktor erfasst und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die Opel-Fahrerin und der 28-jährige Traktorfahrer erlitten einen Schock und mussten medizinisch betreut werden.

Während der Überholende einfach weiter gefahren war und sachsenweit nach ihm gefahndet wurde, machten sich sofort die Unfallermittler auf den Weg. „Wir stehen aber erst am Anfang und müssen nun jedes Detail und die Zeugenaussagen auswerten. Das wird entsprechend Zeit in Anspruch nehmen“, so Marko Laske.

Der schwere Unfall auf der Bundesstraße ist indes nicht der Einzige, der im Großenhainer Land tödlich endet. Erst Mitte des Monats gab es einen schwarzen Dienstag für den Straßenverkehr in der Region. In Lenz war am späten Abend ein 40-jähriger Ford-Fahrer zu Tode gekommen, als er aus noch ungeklärter Ursache gegen einen Baum gekracht war. Am Ortseingang aus Richtung Zschauitz kommend war er kurz nach der Ringstraße aus einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt.

Der Ford wurde dennoch weiter nach rechts geschleudert und kam letztlich auf der Fahrbahn zum Stehen. Der Fahrer, der mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein soll, war eingeklemmt worden und verstarb ebenfalls noch an der Unfallstelle. Zwei tragische Ereignisse, die laut Polizei jedoch nicht auf das bisherige Jahr schließen lassen.

Wie Marko Laske betonte, sei zumindest keine Häufung von Verkehrsunfällen mit Motorradfahrern im Landkreis Meißen zu verzeichnen. Bis Ende Juli habe es insgesamt zwar 31 Unfälle gegeben, an denen ein Motorradfahrer beteiligt gewesen ist. Elf Menschen seien dabei schwer und 14 leicht verletzt worden. „Der bedauerliche Unfall am Sonntag ist der erste 2016, der tödlich endete.“ Leider.