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2 500 Besucher beim Kettensäge-Festival

Zum dritten Mal rangen in Feldschlößchen Holz-Künstler um Siegerpokale. Und es gab eine Menge Überraschungen.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Wachau. Schon seit den Mittagsstunden laufen in Feldschlößchen zahlreiche Kettensägen förmlich heiß. Aber über eine eventuelle Lärmbelästigung beklagt sich natürlich niemand; denn hier steigt ein Festival. Ein Kettensäge-Festival. Künstler setzen kreative Ideen für Haus und Garten um – und das Interesse ist riesig! Immerhin 2 500 Besucher werden am Sonnabend und Sonntag gezählt. Die Idee der Holzkünstlerin Karen Hobelsberger, auf und rund um ihr Areal in Feldschlößchen dieses ungewöhnliche Festival zu organisieren, kommt also an. „Ich bin total begeistert“, strahlt sie.

Sonnabendnachmittag geht Mitveranstalter Robert Zukowski dann zum Wettbewerbsplatz. Denn auch ein Wettkampf gehört zum Programm: Zwölf Kettensäger werden aus Baumstämmen innerhalb einer halben Stunde Kunstwerke schaffen. „Speed-Carving“ nennt sich das Ganze, es geht also um Geschwindigkeit. Und die Motoren der Sägen erreichen hohe Drehzahlen; Späne werden durch die Luft gewirbelt. Ohne Schutzbrille geht jetzt nichts. Karen Hobelsberger gilt zwar als Favoritin, doch sie kämpft zunächst mit ein paar Startschwierigkeiten. Mehrmals muss sie die Reißleine ziehen, ehe der Motor anspringt. Dabei gehen wichtige Sekunden verloren. Spannung, die auch die Besucher erfasst. Die Zuschauer-Bänke sind voll.

Kunstwerk unterm Hammer

Im Anschluss werden die Kunst-Objekte versteigert. Das ist der Part von Robert Zukowski. Er preist die Arbeiten gekonnt und augenzwinkernd an; er kennt jedenfalls hörbar viele gute Gründe für einen spontanen Kunsteinkauf an diesem Nachmittag in Feldschlößchen. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Und jetzt ist auch klar, wer als Sieger nach Hause fahren kann – denn das Kunstwerk, das die höchste Kaufsumme erzielt, bringt den Kettensäge-Künstler aufs Siegertreppchen.

Der Adler von Daniel Tobias räumt mit 275 Euro ab –  und ziert künftig ein Grundstück im benachbarten Seifersdorf. Auch für Platz zwei werden stolze 240 Euro geboten. Mario Hennig aus Eibau kann seinen Speed-Carving-Stammtisch wenig später an Dresdner Interessenten übergeben. Und Dank der Teilnahme des Argentiniers Fabian Rucco hat das Kettensäge-Festival sogar internationales Flair bekommen. Rucco hat bei einem Kettensäge-Seminar in Moritzburg vom Event in Feldschlößchen erfahren und sich spontan angemeldet.

Gleich nach dem Säge-Wettbewerb heult dann wieder ein Motor auf. Der tuckert im Lanz-Traktor von Frank Kraus aus Ottendorf-Okrilla. Und mit seinem Gefährt lädt er die Besucher zu Rundfahrten über die abgeernteten Felder nach Wachau ein – nicht nur die Kinder sind begeistert. Das ist Landleben pur. Und der Rahmen rund ums Festival stimmt eben auch. Schon am Sonnabend strömten über tausend Besucher nach Feldschlößchen, am Sonntag waren es dann sogar 1 500. Der Parkplatz war gut gefüllt, viele Besucher von außerhalb fanden dennoch ausreichend Plätze. Und viele Rödertaler nutzten das schöne Wetter, um mit Fahrrädern oder zu Fuß beim Festival vorbeizuschauen.