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250 neue Kita-Plätze für Pieschen

An der Konkordienstraße wurden zwei Kindertagesstätten gebaut. Das Außengelände nutzen sie jedoch gemeinsam.

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© Sven Ellger

Von Kathrin Kupka-Hahn

Vorsichtig klettert Adrian über die Holzbalken, erobert Stück für Stück des neuen Klettergerüstes. Immer wieder suchen seine Hände und Füße nach Halt, bis er wieder festen Boden unter sich spürt. Das Klettergerüst ist nur eines von vielen Spielgeräten, die der Dreijährige auf dem großen Außengelände seiner neuen Kita erkunden kann.

Seit dem 1. September ist die Einrichtung auf der Moritzburger Straße 70 geöffnet. Neben Adrian besuchen diese derzeit nur 16 Kita- und 15 Krippenkinder. Jeden Monat kommen neue dazu. „Die volle Kapazität mit 45 Krippen- und 86 Kita-Kindern wird erst im Frühjahr nächsten Jahres erreicht sein“, sagt Kathleen Rothe, die Leiterin der Einrichtung. Neben ihr kümmern sich momentan zwölf Mitarbeiterinnen um die Betreuung der Kinder. Wie viele Kolleginnen noch dazukommen werden, kann Rothe noch nicht sagen. Das hänge von der Buchungszeit der Eltern ab. Doch die ist jetzt erst einmal nebensächlich. Wichtiger ist es, die Kinder in der neuen Kita einzugewöhnen. Zudem muss das Haus mit seinen acht Gruppenräumen, einem Bewegungs- und einem Therapiezimmer Stück für Stück mit Leben gefüllt werden.

Bauarbeiten dauerten ein Jahr

Denn noch sehen die Räumlichkeiten recht sparsam ausgestattet aus. „Das wird auch im Großen und Ganzen so bleiben“, erklärt die Pädagogin. Denn das Grundkonzept der Kita basiert darauf, dass die Jungen und Mädchen von sich aus tätig und kreativ werden. Momentan können sie das mit Alltagsgegenständen wie etwa Kartons und Joghurtbechern tun. „Die Kinder sollen sehen, dass etwas zum Spielen oder Beschäftigen nicht immer neu gekauft werden muss. Weniger ist manchmal mehr“, sagt Rothe. Das zeigt auch das architektonische Konzept des Hauses.

Nach nur einem Jahr Bauzeit ist auf der Moritzburger Straße ein L-förmiges, zweigeschossiges Gebäude entstanden. Rund drei Millionen Euro hat die Stadt in den Bau investiert, den die Architekten des Büros Heinle, Wischer und Partner entworfen haben. Die Gruppenräume der Einrichtung wurden auf der Südseite zum Garten angeordnet, die Nebenräume und der große Speiseraum zur Straße hin. Einen Namen hat die Einrichtung aber noch nicht. „Den wollen wir gemeinsam mit den Kindern finden“, sagt Kathleen Rothe.

Ganz anders sieht es nur wenige Meter weiter an der Konkordienstraße 3 aus. Hier ist in den vergangenen Monaten ebenfalls eine Kita gebaut worden. Diese eröffnete bereits am 18. August und wird momentan von 26 Kindern im Krippen- und Vorschulalter besucht. Die Einrichtung nennt sich „Concordia“, so wie die Gartensparte ganz in der Nähe. Allerdings blieb den Planern bei der Gestaltung des Baus wenig Spielraum. Er musste in eine bestehende Baulücke passen. Geplant wurde die Kita im Hochbauamt, gebaut jedoch von der Firma Schneider-Systembau aus Radeburg. Das Unternehmen ist auch Eigentümerin des Gebäudes und hat es an die Stadt vermietet. Vorerst für zehn Jahre, bei Bedarf kann die Stadt auch verlängern.

Kita-Leiterin Katja Wild ist mit dem dreigeschossigen Neubau sehr zufrieden. Seit 2012 ist sie in die Planungen involviert und konnte viele Ideen einbringen. So hat sie großen Wert auf eine flexible und mobile Inneneinrichtung gelegt. „Damit wir uns den Bedürfnissen unserer Kinder besser anpassen können“, sagt sie. Die Kita Concordia wurde für 114 Jungen und Mädchen gebaut, darunter 30 im Krippenalter.

Diese werden ausschließlich im Erdgeschoss betreut, wo in einem Schlafraum keine Gitterbettchen, sondern überwiegend Kuschelnester stehen. In der Toilette reiht sich Mini-WC an Mini-WC. Die beiden Obergeschosse sollen von Kindergartenkindern genutzt werden. Ganz oben gibt es für sie eine Bibliothek, ein Forscherlabor und drei Themenräume für Bewegung, Musik und Rollenspiel. Im ersten Stock sind der Speiseraum und mehrere Gruppenräume untergebracht. „Es ist angedacht, dass sich die Kinder zwischen den Stockwerken frei bewegen“, so Wild. Fürs Spielen im Freien haben die Kinder auch genügend Platz.

Sie teilen sich den großen Spielplatz mit den Jungen und Mädchen der benachbarten Kita. Dort findet die dreijährige Emma kein Ende an der Rutsche. Immer wieder klettert sie die Holztreppe hinauf und saust mit Wonne herunter. Ihre Mutter Silvia Kaiser nimmt es gelassen. „Es ist super hier. Emma fühlt sich wirklich wohl.“