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25 Jahre Stadtsanierung in Stolpen

In der Innenstadt ist viel verschönert geworden. Die Sanierungsziele sind erreicht. Am 13. Mai kann sie jeder sehen.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Die Stadt nach der Wende. Die gesamte Infrastruktur war kaputt oder es gab sie überhaupt nicht. Desolate Wasserleitungen, bröckelnde Straßen, heruntergekommene Häuser.

Stolpen war da kein Einzelfall. Deshalb legte die sächsische Regierung das Programm zu Innenstadtsanierung auf. 1991 fanden in Stolpen die ersten vorbereitenden Untersuchungen dafür statt. Die Sanierungsziele wurden klar festgelegt. Diese hießen unter anderem: Verbesserung der Gebäudesubstanz, Umgestaltung des Straßenraumes, infrastrukturelle Maßnahmen wie die Erschließung mit Trink- und Abwasser. Die Stolpener Stadträte der ersten Stunde fassten einen Sanierungsbeschluss nach dem anderen. „Man will sich heute gar nicht vorstellen, wie die Entwicklung verlaufen wäre, wenn es kein Förderprogramm gegeben hätte“, sagt Hans-Jürgen Friedrich (FDP). Zusammen mit Klaus Geißler (FDP) ist er einer der Stadträte, die die Sanierung von Anfang an begleitet haben. Er weiß aber auch, dass es viele Konflikte gab, gerade zu Zeiten des Straßenbaus, als kein Geschäft in der Stolpener Innenstadt mehr erreichbar war. Da sei einiges in Schieflage geraten, was teils nicht mehr aufgefangen werden konnte.

Neue Förderchance

Die Bilanz zum Abschluss der Innenstadtsanierung fällt dennoch positiv aus. Und tatsächlich kann sich der Stolpener Markt mit seinen angrenzenden Straßen und Gassen wie dem Vorwerk sehen lassen. Auch für die evangelische Stadtkirche wurden Sanierungsmittel bereitgestellt.

Im Jahr 2001 wurde das Sanierungsgebiet auf die Rudolf-Breitscheid-Straße und die Parkpromenade ausgeweitet. Damit konnten auch private denkmalgeschützte Gebäude saniert werden. Die ehemalige Knopffabrik wurde mit Sanierungsmitteln abgerissen. Positiv ist auch die Umgestaltung des Obermarktes mit den beiden städtischen Objekten Markt 26 und Rathaus.

Viele private Hauseigentümer haben ebenfalls investiert, zum Beispiel in der Schloßstraße, an der Schulstraße wie auch am Markt und im Vorwerk. Insgesamt wurden in den Jahren 1992 bis 2016 an die 15 Millionen Euro ober- und unterirdisch verbaut, davon rund 8,8 Millionen Euro Fördermittel. Allerdings gibt es noch Problembereiche, als solcher gilt unter anderem die Straße Unterm Schloss.

Damit die Kommune wie auch Privatpersonen weiter investieren können, hat sich Stolpen um ein weiterführendes Sanierungsprogramm bemüht und es auch erhalten. Privatleute, die diesen Fonds nutzen, müssen keine Ausgleichsbeträge zurückzahlen wie bei der Innenstadtsanierung. Noch bis 2019 können mit diesem neuen Förderprogramm Projekte umgesetzt werden. Um zu präsentieren, wie sich Stolpen entwickelt hat, nimmt die Stadt am 13. Mai am bundesweiten Tag der Städtebauförderung teil.