Moritzburg. Die 20-jährige Lydia Heidig ist das 21. Dresdner Stollenmädchen. Sie wurde für die aktuelle Saison zur Botschafterin des Dresdner Christstollens gekürt, wie der Schutzverband Dresdner Stollen am Mittwoch in Moritzburg mitteilte. Die angehende Konditorin im zweiten Lehrjahr überzeugte die Jury mit einem sympathischen Wesen, ihrem Fachwissen und ihrer Leidenschaft für den „Striezel“, hieß es.
Die Dresdner Stollenmädchen seit 1995
Die 20-Jährige ist nach Auskunft des Verbandes das erste Stollenmädchen, das nicht aus einem Dresdner Ausbildungsbetrieb kommt. Ihr Handwerk erlernt sie vielmehr in der kleinen Familien-Konditorei von Tino Schreiber in Pirna. Dass ist möglich, weil sich das Gebiet, in dem der geschützte echte Dresdner Christstollen gebacken werden darf nicht nur auf die Landeshauptstadt selbst, sondern auch in einem genau definierten Gebiet im Umland gebacken werden darf. Und das erstreckt sich von Pirna bis Weinböhla und von Radeburg bis Freital.
Und so gab es heute gleich noch eine zweite Premiere: Ihren ersten Auftritt hatte das neue Stollenmädchen nicht in Dresden, sondern auf Schloss Moritzburg. „Das Dresdener Stollenmädchen ist mehr als eine schöne Werbefigur. Es verkörpert für uns das, was auch unseren Verband mit seinen 130 Mitgliedern ausmacht: Authentizität, ein Herz fürs Handwerk und große Leidenschaft für unser einzigartiges Produkt“, sagte Henry Mueller, Vorstandsvorsitzender des Stollenschutzverbandes. (
Bei rund 40 Terminen wird die dunkelhaarige Heidig in den nächsten Wochen in Deutschland und Europa werben – in blauer Robe mit weißem Kragen, die an die Barockzeit erinnert. Die Ursprünge des Stollens reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Derzeit dürfen rund 130 Bäcker in Dresden und Umgebung ihre „Striezel“, wie der Stollen früher genannt wurde, mit dem Echtheitssiegel versehen. Gefeiert wird das Gebäck jedes Jahr mit dem Stollenfest - in diesem Jahr mit einer 22. Auflage am 5. Dezember. (SZ/gör mit dpa)
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