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180.000 Gäste in der Sachsenarena

Zum zweiten Mal in Folge fährt die Halle einen Besucherrekord ein. Das liegt auch an einem ungewöhnlichen Konzert.

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© FVG/Fotodesign Falko Müller

Riesa. Das hat es mehr als zehn Jahre lang in Riesa nicht gegeben: dass ein Konzert von einer fünfstelligen Zahl von Fans besucht wurde. Rammstein hatte das 2005 geschafft, als sich 13 000 Besucher beim Konzert in der Halle drängten. Es sollte bis zum März 2016 dauern, bis die Rocker von Freiwild die magische Grenze knackten – und 10 000 Leute in die Sachsenarena holten. Damit trug die Südtiroler Band dazu bei, dass die städtische Betriebsgesellschaft FVG am Donnerstag zum zweiten Mal in Folge einen Besucherrekord für die Arena vermelden konnte: Exakt 180 145 Besucher wurden dort im vergangenen Jahr registriert. Das waren so viel wie nie – und noch einmal gut 3 000 mehr als im Vorjahr.

„Das macht uns stolz“, sagt Riesas OB Marco Müller (CDU), der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Stadt-Tochter FVG ist, die aus dem ausgegliederten Sport- und Kulturamt der Stadt gebildet worden war. Die Mitarbeiter der Gesellschaft hätten „Unglaubliches“ geleistet. Tatsächlich fanden allein in der Arena 76 Veranstaltungen statt. Zahlreiche Konzerte waren darunter. Neben Freiwild hatten auch die „Rock-Legenden“ Puhdys, City und Karat einen Auftritt, der 4 800 Besucher anzog. Florian Silbereisen brachte 2 800 Gäste in die Arena, die „Rock-Giganten“ Boomtown Rats, Omega, CCR und Nazareth bei einem Festival weitere 2 500.

Ein weiteres großes Standbein der Arena sind Sportereignisse. Den Auftakt 2016 bildete die Super-Enduro-WM mit mehr als 6 000 Besuchern. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass sie in diesem Januar bereits fortgesetzt wurde und auch schon für den 6. Januar 2018 wieder eingeplant ist. Dabei rasen Crossfahrer über Baumstämme, Steinhaufen und Erdhügel, durchqueren Schlamm und Wasserbecken. Das ist in der Sachsenarena möglich, weil die Halle so gebaut ist, dass sie problemlos mit Fahrzeugen bis hin zum 40-Tonner zu befahren ist. Bergeweise Baumstämme, Steine, Erde lassen sich eben nicht in jeder Veranstaltungshalle ausbreiten. „Unsere Arena bietet den Veranstaltern exzellente Möglichkeiten, wo andere vergleichbare Hallen an ihre Grenzen stoßen“, sagt FVG-Geschäftsführerin Kathleen Kießling.

Laut wurde es in der Arena auch beim Tractorpulling, dem wohl leistungsstärksten Motorsport der Welt: Dort sind Fahrzeuge mit bis zu 10 000 PS dabei. Im April 2016 verfolgten in Riesa 4 300 Zuschauer den Großen Preis von Deutschland. Mal sehen, wie viele es dieses Jahr werden: Am 8. April 2017 kommt die Veranstaltung zurück in die Stadt.

Oktoberfest in Riesa

Geschmack an Riesa haben offenbar auch die Macher der Dart-Meisterschaft gewonnen: Die International Darts Open hatten im September an drei Tagen 12 000 Fans angezogen. Sie brachten zum zweiten Mal eine Oktoberfest-ähnliche Stimmung in die Arena. Dabei war FVG-Prokurist Reiner Striegler vorher skeptisch gewesen. „Ich war mir nicht sicher, ob so etwas in einer so großen Halle so gut funktionieren kann.“ Glücklicherweise stellte sich die Sorge als unbegründet heraus – vom 22. bis zum 24. September kommen die Stars der Szene wieder in die Stadt.

Für Cheerleader und Show- und Stepptänzer ist Riesa ohnehin zur festen Größe im Terminkalender geworden. Die besten Cheerleader aus Brandenburg, Berlin und Sachsen mobilisierten im März 5 500 Besucher, bei den Tänzern waren es Ende des Jahres 3 300. Sowohl die Regionalmeisterschaft der Cheerleader als auch die Tanz-Meisterschaften kommen 2017 wieder.

Das ist bei der Pferdeshow Apassionata nicht anders: Die eröffnet schon seit dem Jahr 2008 ihre Europa-Tournee in Riesa. Die drei Shows im vergangenen Jahr hatten mehr als 10 000 Besucher. In derselben Größenordnung läuft auch der Oldtimer-Teilemarkt in der Arena, der am 18. Februar wieder da ist. „Auch die Nacht- und Babyflohmärkte finden ungebrochen ihre Zuschauer“, sagt Kathleen Kießling. Die meisten Leute erreichte allerdings die MDR-Produktion „Das Glückwunschfest“, das Florian Silbereisen in der Arena für Andrea Berg ausrichtete. Das hatte nicht nur 3 000 zahlende Gäste in Riesa, sondern auch noch 5,3 Millionen Fernsehzuschauer.

Für dieses Jahr ist OB Marco Müller ebenfalls zuversichtlich. Sein persönlicher Favorit ist Udo Lindenberg – der kommt am 11. Mai. Karten gibt es nur noch wenige.(SZ/csf)