Von Bernd Goldammer

Radeberg. Der Kreativ-Markt trifft offenbar den Nerv der Rödertaler: Schon vor der Eröffnung am Sonntag um 10 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor der Turnhalle an der Pulsnitzer Straße. Den ganzen Tag riss dann der Besucherstrom nicht ab. Auch den Ausstellern gefällt die Kreativ-Messe. Mehr als sechzig Aussteller aus Sachsen und dem Brandenburger Land hatten sich bei den Veranstaltern angemeldet. Auch aus Polen waren Schmuckhersteller gekommen. So mussten am Sonnabend kurzerhand mehrere große Zelte aufgestellt werden.

Viele der Händler geben gebrauchten Erzeugnissen ein neues und völlig anderes Leben. Beispiel: Aus einem Kaffeesack können überaus gefragte Handtaschen werden. Geschickt geführte Nähte, kreative Accessoires. Auch zerkratzte Schallplatten haben eine Zukunft. Als dekorative Schalen. Sogar Holzpaletten haben noch eine Karriere als Möbelstücke vor sich. Lucis Palettenmöbel aus Cottbus bringt den neuen Stil in die Häuser. Einzige Voraussetzung: Irgendwie, irgendwo, irgendwann müssen all die Sachen kreativen Künstlern in die Hände kommen. Denn nur die erkennen das vorhandene Potenzial für die totale Verwandlung.

Turnhalle mit rustikalem Charme

Laura Grosser vom Label Maschenpunkt aus Wiesengrund war ebenfalls in die Bierstadt gekommen. „Schon die Anreise ließ frohe Stimmung aufkommen. Der Veranstaltungsort, eine alte Turnhalle, mit ihrem rustikalen Charme bildete einen schönen Kontrast zu all den bunten Ständen“, lobt sie die Organisatoren auf ihrer Internetseite. Sie möbelt längst verloren geglaubte Strick- und Häkeltechniken wieder neu auf. So stellt sie Babyschuhe, Strickkleidchen für kleine Ladys, nebst attraktiven Handtaschen und natürlich auch den passenden Schmuck dafür her. Und kein Stück gleicht dem anderen.

Aus Dresden kommt Dang Minh Ly. Sie war schon beim ersten Kreativmarkt dabei. Sie bietet einzigartige Scherenschnitte auf Klappkarten aus Papier an. Das Interesse ist groß. Gegen 15 Uhr lässt sich ahnen, auch dieses Mal haben die Veranstalter wieder ins Schwarze getroffen. Ihr Kreativmarkt hat Besucher aus allen Himmelsrichtungen angezogen. Auch wenn das Wetter eine Herausforderung für sie war. Kurz nach der Eröffnung hagelte es sogar. Doch die Besucher schien das nicht zu stören.

Besucher von Vielfalt begeistert

Auch die Radeberger zeigen sich erfreut über den regen Andrang. Karl-Heinz Pinkert, der berühmte Wichtelvater aus Liegau-Augustusbad schaut sich auf dem Markt um, die dargebotene Kreativität begeistert ihn. Glasgraveurin Steffi Kunath schlenderte ebenfalls durch die Halle, sie war von der Vielfalt begeistert.

Gegen 16,30 Uhr wurde die angesteuerte Zielmarke von 1 500 Besuchern erreicht. „Das ist ein Rekord“, sagt Johannes Baumgärtel, einer der Organisatoren. „Wir freuen uns jetzt schon auf die Fortsetzung des Kreativ-Marktes in Radeberg und sind liebend gern wieder dabei“, schreibt Laura Grosser vom Label Maschenpunkt aus Wiesengrund auf ihrer Internetseite. Und wer weiß, wer zur Händlerschar des dritten Radeberger Kreativmarktes gehört?