VonTobias Wolf
Das lange leer stehende und heruntergekommene Hochhaus in der Gerokstraße 27 wird seit Kurzem saniert. Nun sollen insgesamt 132altersgerechte Wohnungen in dem 15-geschossigen Plattenbau entstehen.
Mehr als ein Jahr war die 6.397 Quadratmeter große Immobilie unbewohnt. Im Juli 2010 verkaufte der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) das frühere Studentenwohnheim dann an den Berliner Investor BRF Bau-Holding. BRF-Vorstand Hans Gretschuskin hat besondere Pläne mit dem 15-Geschosser. „Unter dem Namen Palmental-Wohnanlage sanieren wir das Hochhaus und bauen es speziell für Senioren um“, sagt er. „Ein Drittel der Wohnungen wird komplett barrierefrei sein und damit ideal für Rollstuhlfahrer.“
Aber auch in allen anderen Wohnungen soll die Innenausstattung an den Bedürfnissen älterer Menschen ausgerichtet sein. „Wir verändern zum Teil die Grundrisse und bauen ebenerdige Duschen mit Bodenablauf ein“, erklärt Gretschuskin. Rund fünf Millionen Euro investiert das Berliner Unternehmen einschließlich des Kaufpreises in das Gebäude. Plattenbauten haben es dem Investor besonders angetan, weil diese gut umgestaltet werden könnten. In Dresden hat das Unternehmen schon Wohngebiete in Gorbitz, Klotzsche und der Wilsdruffer Vorstadt saniert. Altersgerechte Plattenbauten, wie das Hochhaus in Johannstadt, habe die BRF Bau-Holding schon in Cottbus und Eisenach ausgebaut. „Allerdings sind das keine Altersheime mit betreutem Wohnen“, sagt Gretschuskin. „Stattdessen bieten wir normale Wohnungen und seniorengerechte Dienstleistungen an.“
Dazu gehöre beispielsweise ein hauseigener Concierge-Service, der sich um die Wünsche der rund 150Bewohner kümmern soll. Für den Betrieb der Immobilie hat Gretschuskin schon mehrere Mitarbeiter eingestellt. Weitere Arbeitsplätze könnten entstehen, wenn Gewerbetreibende und Dienstleister in das Erdgeschoss einziehen.
Service unter einem Dach
„Mit einem namhaften Dresdner Pflegedienst für die 24-Stunden-Hauskrankenpflege haben wir bereits einen Vertrag abgeschlossen“, erklärt der BRF-Vorstand. „Auch ein Friseur würde noch gut in das Konzept passen.“ Ein Wäscheservice und ein Dienst für Behördengänge gehörten ebenso dazu.
Im Durchschnitt entstünden in den Palmental-Wohnanlagen nach bisherigen Erfahrungen rund 20neue Jobs. Läuft die Sanierung des 1971 gebauten Hochhauses planmäßig ab, könnte Anfang Februar bereits der erste Mieter einziehen. Ursprünglich war das schon für das Jahresende geplant, doch das Stadtplanungsamt hatt noch verschiedene Vorgaben für den Investor. Statt der geplanten Aluminium-Fassadenkonstruktion mit galvanisierter Oberfläche muss die Außenhaut des Gebäudes nun auf Wunsch der Stadt mit Putz überzogen werden.